Ein Einbruch in die Luftwaffenbasis am Flughafen Köln-Wahn zwischen Ende Dezember 2024 und Anfang Januar 2025 sorgt für Aufregung. Unbekannte Täter drangen in das umzäunte Bundeswehrgelände ein und hinterließen Spuren. Dabei scheiterten sie mehrmals, unter anderem beim Versuch, eine Tür zum Wasserwerk der Kaserne zu öffnen. Auch ein Zaun des Militärgeländes wurde niedergetrückt, und es gab einen vergeblichen Versuch, eine Metallabsperrung an einem Funkmast zu entfernen. Der Einbruch wurde am Donnerstag entdeckt und umgehend der Polizei gemeldet. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen, um Klarheit über die Geschehnisse zu gewinnen.

In den letzten Monaten gab es bereits Berichte über einen Sabotageverdacht, der sich jedoch im August 2024 nicht bestätigte. Damals wurden ein Loch im Zaun und auffällige Werte im Trinkwasser festgestellt. Die Kaserne in Köln beherbergt mehrere wichtige Kommandobehörden der Bundeswehr und ist führend für die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung, angrenzend an den Flughafen Köln/Bonn.

Ermittlungen wegen möglicher Sabotage

Die aktuellen Vorfälle wecken besorgniserregende Fragen über die Sicherheit auf dem Militärgelände. Der Staatsschutz ermittelt wegen des Verdachts auf eine mögliche Sabotageaktion, besonders in Anbetracht der abnormalen Werte bei der Trinkwasserüberprüfung in der Kaserne. Minister Pistorius hat zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen und fordert, Absicherungspläne zu überprüfen. Zusätzlich wurde die Kaserne vorübergehend abgesperrt, um mögliche Bedrohungen zu untersuchen.

Im Rahmen der Ermittlungen wurden Wasserproben entnommen, um eine potenzielle Kontamination auszuschließen. Soldaten und zivile Mitarbeiter wurden angewiesen, kein Trinkwasser zu entnehmen und auf Duschen zu verzichten, da erste Berichte über Übelkeit unter den Soldaten kursieren. Die Suche nach einem möglichen Eindringling blieb bislang ergebnislos, und es ist unklar, ob ein Zusammenhang zwischen den auffälligen Wasserwerten und dem Loch im Zaun besteht.

Sicherheitslage neu bewertet

Die Kaserne in Köln-Wahn spielt eine entscheidende Rolle in der militärischen Unterstützung der Ukraine, was den Kontext dieser Vorfälle zusätzlich verstärkt. Die Sicherheitslage wird seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine neu bewertet, und Politiker äußern den Verdacht, dass möglicherweise Russland hinter den Vorfällen stecken könnte, auch wenn dafür noch keine konkreten Beweise vorliegen. In den letzten Monaten gab es auch verdächtige Beobachtungen am NATO-Flugplatz Geilenkirchen, was die Sicherheitslage weiter angespannt hat.

Derzeit untersucht ein breites Spektrum an Behörden die Vorfälle, darunter Polizei, Militärpolizei und der Militärische Abschirmdienst (MAD). Die Bundeswehr selbst hat zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen und alle Bundeswehrkräfte mit erhöhtem Sicherheitsbewusstsein ausgestattet. Minister Pistorius betont die Notwendigkeit einer kritischen Überprüfung der aktuellen Sicherheitslage und der Infrastruktur, um zukünftige Bedrohungen abzuwehren.