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Apotheken in Köln verzeichnen starken Anstieg bei medizinischem Cannabis

Die Nachfrage nach medizinischem Cannabis in Köln ist seit dem 1. April stark angestiegen, nachdem eine teilweise Legalisierung des Substanzen erfolgte. Mit dieser Änderung ist die Verschreibung von medizinischem Cannabis einfacher geworden und ähnlich wie bei herkömmlichen Schmerzmitteln wie Ibuprofen 600. Infolgedessen haben Apotheken in Köln einen signifikanten Anstieg der Verordnungen von medizinischem Cannabis verzeichnet. Die Apothekerin Juliane Wüst berichtet, dass die Nachfrage so stark zugenommen hat, dass einige Apotheken Schwierigkeiten haben, die Patienten ausreichend zu versorgen.

Thomas Preis vom Apothekerverband Nordrhein bestätigt diese Entwicklung und deutet darauf hin, dass seit dem 1. April eine signifikante Steigerung der Verordnungen von medizinischem Cannabis zu verzeichnen ist. Dies hat auch zu einer Umsatzverdopplung bei Unternehmen wie Cannamedical geführt, die Cannabis zur Schmerztherapie vertreiben. Laut David Henn, CEO von Cannamedical, hat sich der Umsatz des Unternehmens in den letzten sechs Wochen fast verdoppelt.

Allerdings gibt es Uneinigkeit darüber, ob diese Entwicklungen positiv sind. Ein Großteil der Verordnungen stammt offenbar von Telemedizin-Angeboten, die auf Cannabis spezialisiert sind. Einige Apotheker äußern Bedenken, dass Menschen ohne medizinische Notwendigkeit über solche Plattformen problemlos an Rezepte gelangen könnten. Es besteht die Forderung nach mehr Kontrollen für diese Online-Angebote, um die Versorgung von tatsächlich bedürftigen Patienten sicherzustellen.

Die Sprecherin des Hausärzteverbands Nordrhein, Monika Baaken, äußert sich skeptisch zu spezialisierten Telemedizin-Anbietern für Cannabis und betont die Bedeutung einer persönlichen Untersuchung vor Ort. Trotz der gestiegenen Nachfrage nach Cannabis als Therapieform betont sie, dass die Verschreibung von Cannabis immer eine individuelle Entscheidung bleiben sollte. Apothekerverbandschef Thomas Preis äußert ebenfalls Bedenken hinsichtlich der Verordnungen von Cannabis und fordert eine sorgfältige Prüfung der medizinischen Notwendigkeit.

Es gibt Bedenken hinsichtlich der neu gewonnenen Zugänglichkeit zu medizinischem Cannabis aufgrund der teilweisen Legalisierung. Preis weist auf die Ergebnisse einer Untersuchung der Bundesopiumstelle hin, die einen überwiegenden Anteil von männlichen Patienten und ein geringes Durchschnittsalter bei Privatrezepten festgestellt hat. Dies lässt vermuten, dass nicht alle Verordnungen den tatsächlichen medizinischen Bedarf widerspiegeln. Trotz der Entstigmatisierung von Cannabis als Therapieform betont Preis, dass die Verschreibung von Cannabis immer eine individuelle Entscheidung sein sollte und nicht leichtfertig erfolgen sollte.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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