Am 26. Februar 2025 wurde der 150. Geburtstag von Hans Böckler gefeiert, dem ersten Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Er wurde am 26. Februar 1875 in Trautskirchen geboren und lebte seit 1920 in Köln, wo sein Engagement für die Arbeiterbewegung weitreichende Spuren hinterlassen hat. Zu Ehren Böcklers fand heute eine gemeinsame Kranzniederlegung auf dem Melaten-Friedhof in Köln statt, organisiert von der Stadt Köln, dem DGB und der Hans-Böckler-Stiftung.Boeckler.de berichtet.

Hans Böckler gilt als der Vater der Montanmitbestimmung und als Begründer der Einheitsgewerkschaft. Sein Einsatz führte zur Schaffung vieler Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte für Arbeitnehmer*innen. Anja Weber, Vorsitzende des DGB NRW, hob die Bedeutung von Böcklers Werten wie Einheit und Solidarität in der heutigen Zeit hervor. Claudia Bogedan, Geschäftsführerin der Hans-Böckler-Stiftung, betonte die Notwendigkeit einer wirtschaftlichen Demokratie und die Botschaft der Kooperation, die Böckler vertrat. Witich Roßmann, Vorsitzender des DGB Köln, erinnerte daran, wie Böckler nach der Befreiung Kölns durch die US-Armee die verschiedenen Gewerkschaftsströmungen vereinigen konnte, um eine Einheitsgewerkschaft zu schaffen.Stadt-Köln.de ergänzt.

Böcklers Einfluss auf die Nachkriegszeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Köln stark zerstört; 70 Prozent der Stadt lagen in Trümmern. In dieser schwierigen Situation, mit 70 Jahren und guten Kontakten zur britischen Militärregierung, wurde Böckler zu einer zentralen Figur beim Wiederaufbau der Gewerkschaftsbewegung in Köln und der Nord-Rheinprovinz. 1947 wählte man ihn auf dem Gründungskongress des DGB in der britischen Besatzungszone zum ersten Vorsitzenden, und im Oktober 1949 wurde der DGB für die Bundesrepublik gegründet, wodurch die zuvor bestehende Zersplitterung nach Konfession und Weltanschauung überwunden wurde.Gewerkschaftsgeschichte.de beschreibt.

Im Winter 1950 kam es angesichts gescheiterter Verhandlungen zu einem erhöhten Druck der Gewerkschaften auf die Regierung, da Streiks und Massenkündigungen drohten. Am 25. Januar 1951 folgte schließlich eine Einigung zwischen Hans Böckler und Konrad Adenauer, die als historischer Wendepunkt für die Arbeitswelt gilt. Bereits im August 1950 hatte die Bundesregierung einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der den Forderungen des DGB nicht entsprach, was zu weiterem Druck führte. Urabstimmungen in der Eisen- und Stahlindustrie sowie im Bergbau zeigten eine breite Zustimmung zu Arbeitsniederlegungen.Gewerkschaftsgeschichte.de ergänzt.

Das Erbe von Hans Böckler

Die Einigung im Januar 1951 und die anschließende Rundfunkansprache von Böckler, in der er verkündete: „Wir stehen am Anfang einer neuen Wirtschaftsverfassung“, markieren die letzten Jahre seines Lebens. Hans Böckler starb am 16. Februar 1951, kurz nach der Durchsetzung der Montanmitbestimmung, die auf seine maßgebliche Mitwirkung zurückgeht. Seine anhaltende Bedeutung für die deutsche Gewerkschaftsbewegung und sein Erbe der Mitbestimmung und wirtschaftlichen Demokratie stehen weiterhin im Mittelpunkt der heutigen Gewerkschaftsarbeit.