In Düsseldorf begann der Straßenkarneval am 28. Februar 2025 mit einem besonderen Jubiläum: 200 Jahre Düsseldorfer Carneval. Zehntausende Feiernde strömten in die Altstadt, die gute Stimmung wurde jedoch von einer erhöhten Sicherheitslage geprägt. Während die Feierlichkeiten in Düsseldorf blühten, war der Besucherandrang in Köln geringer. Der Karnevalsauftakt fand bei milden Temperaturen und zeitweisem Sonnenschein statt. Die „Möhnen“, traditionell ältere Frauen, stürmten voller Enthusiasmus das Rathaus, während die Karnevalsprinzessin Venetia vom Balkon aus zu den Feiernden sprach. Trotz erhöhter Alarmbereitschaft durch Terrordrohungen verlief die Veranstaltung ungestört.
Ein Polizeisprecher bestätigte, dass bis zum Abend keine besonderen Vorkommnisse gemeldet wurden. In Nordrhein-Westfalen waren 9.900 Polizisten im Einsatz, 2.500 mehr als an einem regulären Donnerstag. Diese verstärkte Polizeipräsenz wurde von den Karnevalisten als beruhigend empfunden. Sicherheitsmaßnahmen wurden konsequent umgesetzt, wodurch die Polizei kaum eingreifen musste. Die ausgelassene Stimmung in der Altstadt spiegelte sich in der bunten Mischung traditioneller und kreativer Kostüme wider. Verantwortliche blicken optimistisch auf den weiteren Verlauf des Jubiläumskarnevals.
Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen
Die Feierlichkeiten fanden jedoch unter den strengen Vorgaben erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt. Diese waren eine Reaktion auf Anschläge in den vergangenen Monaten sowie auf einen Terroraufruf des IS. Sicherheitsbehörden konzentrierten sich gezielt auf den Schutz vor Fahrzeugangriffen, insbesondere nach Vorfällen in Städten wie Magdeburg und München. In Hochburgen des Karnevals sind Tausende Einsatzkräfte präsent, während kleinere Städte kreative Lösungen finden müssen.
In Rheinland-Pfalz beispielsweise waren 5.000 Polizeibeamte im Einsatz, wobei 1.000 für den Rosenmontagszug in Mainz zuständig waren. Gleichzeitig kommt es in einigen Regionen zu Absagen von Veranstaltungen, wie etwa dem Kinderfaschingszug in Nürnberg oder dem traditionellen Umzug in Kempten. Die erhöhten Anforderungen an die Sicherheit führen zudem zu Kostensteigerungen von 10 bis 20 Prozent für die Veranstalter, was manche dazu veranlasst, auf zusätzliche finanzielle Unterstützung angewiesen zu sein.
Die Auswirkungen auf den Karneval
Der Präsident des Bundes Deutscher Karneval, Klaus-Ludwig Fess, berichtete von den neuen Sicherheitsvorkehrungen und den Herausforderungen, vor denen die Vereine stehen. Schätzungen zufolge sind bis Aschermittwoch etwa 3.500 Umzüge bundesweit geplant – organisiert von über 5.300 Vereinen und Zünften. Allerdings haben bereits bis zu fünf Umzüge aufgrund der gestiegenen Sicherheitsanforderungen sowie der hohen Kosten in verschiedenen Regionen abgesagt werden müssen.
Um den Schutz der Teilnehmer zu gewährleisten, werden zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie Poller und mobile Sperren eingesetzt. Die örtliche Polizei plant für den Rosenmontag in Mainz mehr als 1.100 Einsatzkräfte. Trotz des potenziellen Verlusts an kulturellem Erbe durch steigende Kosten und Sicherheitsanforderungen betonen die Verantwortlichen, dass das Ziel bleiben sollte, den Menschen eine sichere Teilnahme an den Feierlichkeiten zu ermöglichen. Diese Teilnahme an Karneval, Fastnacht und Fasching müsse gesichert werden, um das Kulturgut zu bewahren.