Hamas hat heute die Freilassung mehrerer Geiseln angekündigt, darunter die 20-jährige israelische Soldatin Agam Berger. Berichten zufolge wurde sie in Dschabalija von bewaffneten Maskierten an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben. Diese Entwicklung markiert den Beginn einer weiteren Freilassungsrunde, die voraussichtlich zwischen 9:00 und 10:00 Uhr (MEZ) stattfinden wird. Neben Agam Berger sollen auch die beiden Deutsch-Israelis Arbel Yehud (29) und Gadi Moses (80) durch die Terrororganisation Islamischer Dschihad freigelassen werden, wie t-online.de berichtet. Ein Video hat bereits die emotionale Wiedervereinigung von Yehud und Moses vor ihrer Freilassung gezeigt.
Die Geiseln, die freigelassen werden, werden zunächst in ein israelisches Militärlager am Rande des Gazastreifens gebracht und danach in verschiedene Krankenhäuser in Israel überführt. Im Gegenzug stellt Israel die Entlassung von 110 palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen in Aussicht. Dies geschieht im Rahmen eines Abkommens, das am 19. Januar in Kraft trat und vorsieht, dass innerhalb von sechs Wochen 33 israelische Geiseln im Austausch für 1.904 palästinensische Häftlinge freigelassen werden. Bisher wurden bereits drei Zivilistinnen und vier Soldatinnen aus dieser Vereinbarung freigelassen.
Weitere Freilassungen und aktuelle Entwicklungen
Die nächste Runde der Geiselfreilassungen ist für Samstag geplant. Hamas hat den Termin in einer Mitteilung auf Telegram bestätigt. Laut dem Abkommen sollen an diesem Tag vier Entführte freikommen. Die jüngste Freilassung am Sonntag, die drei weibliche israelische Geiseln betraf, führte dazu, dass Israel 90 Palästinenser aus der Haft entließ. Diese Gefangenen stammen aus dem Militärgefängnis Ofer im Westjordanland sowie einer Haftanstalt in Jerusalem und sind überwiegend Frauen und männliche Jugendliche, wie heute.at berichtet.
Die gegenwärtigen Verhandlungen stehen im Kontext einer Waffenruhe, die seit Sonntag für zunächst sechs Wochen im Gazastreifen in Kraft ist. Israel und viele westliche Staaten betrachten Hamas als Terrororganisation, während gleichzeitig Bemühungen um eine dauerhafte Lösung der Konflikte vorangetrieben werden sollen. Mehrere israelsche Offizielle, darunter Finanzminister Bezalel Smotrich, äußerten Widerstand gegen die Vereinbarung und zeigten sich unzufrieden mit der Rolle der Hamas im Gazastreifen. Dennoch hat die Hamas erklärt, dass sie die Waffenruhe einhalten will, und plant, die Bedingungen zu respektieren.
Humanitäre Lagen und Wiederaufbaumaßnahmen
Inmitten der politischen Instabilität hat die UN die Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen erhöht, sodass zahlreiche Lastkraftwagen bereits humanitäre Güter in das Gebiet transportiert haben. Der Gesundheitssektor ist stark beeinträchtigt; nur die Hälfte der Krankenhäuser in Gaza ist teilweise funktionsfähig. Die WHO plant, während der Waffenruhe Teile des Gesundheitssystems im Gazastreifen wiederherzustellen. Gleichzeitig gibt es zunehmende Berichte über Infektionskrankheiten und die Gefahr von Unterernährung, die angesichts der prekären Lage in der Region nicht ignoriert werden dürfen, wie dw.com zusammenfasst.