HöxterKultur

Rock im Park: Musikfestivals ziehen ältere Generation an – vom Iglu-Zelt zum Glamping

Der Besuch von Musikfestivals war lange Zeit vor allem ein Vorrecht junger Menschen, die Tage und Nächte voller Musik und Feiern genossen. Doch mittlerweile hat sich das Bild gewandelt, und immer mehr Musikfans fortgeschrittenen Alters mischen sich unter das Party-Publikum auf großen Open-Air-Events wie Rock im Park in Nürnberg.

Rock im Park und das Schwesterfestival Rock am Ring in der Eifel sind die ersten großen Open Airs in Deutschland, bei denen das Publikum eine zunehmende Altersvielfalt aufweist, während der Altersdurchschnitt laut Veranstalter gegen Ende 20 liegt. Sowohl ältere Fans, die mit den Festivals erwachsen geworden sind, als auch jüngere Gäste, ergänzen das bunte Festivalpublikum.

Das Älterwerden und die Festivalkultur

Veranstalter wie FKP Scorpio, zuständig für Festivals wie Hurricane, Southside und M?era Luna, bestätigen diesen Wandel und bieten vermehrt Alternativen zum klassischen Camping an. Diese Angebote werden besonders von langjährigen Festivalbesuchern geschätzt, die nicht mehr bereit sind, drei Nächte auf einer Luftmatratze im Iglu-Zelt zu schlafen.

In Deutschland gibt es laut Angaben der Bundesstiftung Livekultur etwa 2200 Festivals, und diese Vielfalt reicht von kleinen bis hin zu großen Events, die verschiedene Zielgruppen ansprechen. Generell lässt sich festhalten, dass das Durchschnittsalter bei großen Festivals tendenziell steigt, so der Verband der Musikspielstätten Livekomm.

Die Suche nach neuen Festival-Formen

Nicht zuletzt sind gestiegene Ticketpreise laut Branchenkennern wie Robert Stolt ein Grund für den Wandel in der Festivalkultur. Während es in den 1990er Jahren möglich war, sich den Besuch mehrerer Festivals im Sommer zu leisten, sind die Kosten mit 200 bis 300 Euro pro Ticket heute eine finanzielle Hürde, besonders für jüngere Menschen.

Die heutige Generation bevorzugt daher eher kleinere oder nichtkommerzielle Veranstaltungen, während große Festivals vermehrt eintägige Events oder Tagestickets anbieten, um dem Zeit- und Geldmangel vieler Festivalbesucher entgegenzukommen.

Qualitätsansprüche und Komfort auf Festivals

Mit fortschreitendem Alter und neuen Lebensphasen wächst auch das Bedürfnis nach Komfort und Genuss auf Festivals. Statt ausschließlich Dosenbier werden nun auch Cocktails und vegane Burger angeboten, während der Trend zum „Glamping“ – glamourösem Camping – immer mehr Anklang findet.

Immer mehr Besucher bevorzugen sauberere und ruhigere Bereiche mit vorgefertigten Zelten oder sogar kleinen Wohncontainern, komplett mit separate Sanitäranlagen und VIP-Zugang zu den Bühnen. Manche ziehen es jedoch vor, direkt in ein Hotel zu gehen, besonders bei unsicherer Wetterlage.

Zukunft der Festivalkultur

In Zukunft werden große Festivals wie Rock am Ring und Rock im Park ihr 40- bzw. 30-jähriges Bestehen feiern, womit sich möglicherweise Besucher finden werden, die bereits die erste Ausgabe miterlebt haben. Die Entwicklung hin zu einer vielfältigeren Altersstruktur und dem Bedürfnis nach Komfort und Qualität wird die Festivalkultur sicherlich weiterhin prägen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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