Vilnius (dpa) – Die Stichwahl um das Präsidentenamt in Litauen zwischen Amtsinhaber Gitanas Nauseda und Regierungschefin Ingrida Simonyte ist in vollem Gange. Die Wahllokale schließen um 20.00 Uhr Ortszeit (19.00 Uhr MESZ), und es wird damit gerechnet, dass in der Nacht zum Montag aussagekräftige Ergebnisse vorliegen werden.
Nauseda hatte die erste Wahlrunde am 12. Mai gewonnen, jedoch ohne die notwendige absolute Mehrheit zu erzielen. Der 60-jährige Ökonom steht seit 2019 an der Spitze des baltischen Staates, der an die russische Exklave Kaliningrad sowie an Belarus grenzt. Er hat sich insbesondere als Unterstützer der Ukraine profiliert, die von Russland angegriffen wurde.
Im Wahlkampf standen Themen wie Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und dessen Auswirkungen auf die nationale Sicherheit im Mittelpunkt. Darüber hinaus spielten sozialpolitische Themen eine wichtige Rolle. Das litauische Staatsoberhaupt übernimmt vor allem repräsentative Aufgaben, verfügt im Vergleich zum deutschen Bundespräsidenten jedoch über weitergehende Kompetenzen in Außen- und Verteidigungspolitik.
Litauen wird in den kommenden Jahren voraussichtlich zum Schwerpunkt des militärischen Engagements der Bundeswehr. Als Reaktion auf die veränderte Sicherheitslage in Europa und das aggressive Vorgehen Russlands hat die Bundesregierung zugesagt, eine gefechtsbereite Brigade mit bis zu 5000 deutschen Soldaten dauerhaft im Land zu stationieren.
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