Kanzler Olaf Scholz appelliert gegen Hass und Gewalt: Gedenken an Lübcke und NSU-Attentat in Köln

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat anlässlich der Jahrestage des Mordes am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke und des NSU-Nagelbombenattentats in Köln-Mülheim die Bürger dazu aufgerufen, sich aktiv gegen Hass und Gewalt zu positionieren. In einer öffentlich zugänglichen Video-Botschaft namens „Kanzler kompakt“ forderte der SPD-Politiker dazu auf, jegliche Formen von Beleidigung, Drohungen und Herabwürdigungen zu widersprechen, sei es online, am Stammtisch oder am Arbeitsplatz. Scholz unterstrich, dass es zwar nicht einfach sei, in solchen Momenten einzuschreiten, aber nur so könne man gegen den Hass vorgehen, der die Herzen vergiftet und die Gedanken trübt.

Die Gewalttaten in Kassel und Köln wurden von Scholz als „zwei furchtbare Taten“ bezeichnet, die es wichtig sei zu gedenken. Der Kanzler wies darauf hin, dass politisch motivierte Straftaten zunehmen, und verwies auf die über 60.000 erfassten Fälle von 2023, was einen traurigen Höchststand darstellt. Scholz betonte die Notwendigkeit, dass die Täter zur Verantwortung gezogen und zügig sowie spürbar bestraft werden.

Vor fünf Jahren wurde der damalige Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke vom Rechtsextremisten Stephan E. erschossen. Zu Ehren des CDU-Politikers sollte eine Gedenkfeier in der Kasseler Martinskirche stattfinden, bei der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Ehrengast sprechen wollte.

Das NSU-Nagelbombenattentat in der Keupstraße im Kölner Stadtteil Mülheim im Jahr 2004, bei dem 22 Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt wurden, wurde lange Zeit der türkischen Community zugeschrieben, obwohl später klar wurde, dass die Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) dafür verantwortlich war. Erst nach dem Auffinden der Leichen von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt im Jahr 2011 erkannte man die Verbindung zur rechtsextremen Gruppierung.

Höxter News Telegram-Kanal