Ein zentraler Zeuge im Prozess gegen den mordverdächtigen Christian B., der auch im Fall Madeleine McCann involviert ist, rückt erneut in den Fokus des Geschehens. Die Vernehmung des 53-jährigen Zeugen wird heute vor dem Landgericht Braunschweig fortgesetzt. Bereits vor zwei Monaten hatte er der Strafkammer von zwei Vergewaltigungsvideos berichtet, auf denen er den Angeklagten identifiziert haben will.
Die Anklage gegen Christian B. im Braunschweiger Prozess umfasst drei Vergewaltigungen und zwei Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern in Portugal. Unter anderem soll er eine ältere, unbekannte Frau in Portugal vergewaltigt und dabei gefilmt haben. Ebenso wird ihm vorgeworfen, eine minderjährige Person an einen Holzpfahl gefesselt und zum Oralverkehr genötigt zu haben. Die Glaubwürdigkeit des zentralen Zeugen steht im Zusammenhang mit dem Verbleib der belastenden Videomaterialien im Mittelpunkt des Interesses.
Der Zeuge berichtete vor Gericht detailliert von den verstörenden Szenen, die er auf den Videos gesehen haben will. Darunter das Bild einer älteren Frau, gefesselt und misshandelt im Schlafzimmer, sowie eines gefesselten Mädchens, das B. namentlich anspricht. Trotz des Diebstahls der Kameras mit den belastenden Aufnahmen bleibt der Verbleib der Videos unklar. Der Zeuge behauptet, diese später in Ausschnitten einem Bekannten gezeigt zu haben. Auch ein weiterer Zeuge identifizierte den Angeklagten in den Videos.
Der Prozess gegen Christian B. zeichnet ein erschütterndes Bild von sexuellen Übergriffen und Gewalttaten. Die Fortsetzung der Vernehmung des zentralen Zeugen wird erwartungsgemäß weitere brisante Informationen ans Licht bringen. Die Glaubwürdigkeit des Zeugen wird dabei maßgeblich für das Gerichtsurteil sein, da seine Aussagen eine Schlüsselrolle in der Anklage gegen den Angeklagten spielen.