Die Bürger von Paderborn und Höxter haben die Möglichkeit, bis zum 12. Juni an einem Bürgerentscheid teilzunehmen, um über die Bewerbung ihres Kreises beim NRW-Umweltministerium für die Einrichtung eines zweiten Nationalparks auf den landeseigenen Flächen der Eggeregion abzustimmen. Von den ursprünglich sechs potenziellen Standorten sind nun zwei Kandidaten übrig geblieben: der Reichswald im Kreis Kleve und das Eggegebirge in Ostwestfalen-Lippe, über das seit Monaten diskutiert wird.
Die NRW-Landesregierung beabsichtigt gemäß dem Koalitionsvertrag, neben dem bestehenden Nationalpark in der Eifel einen weiteren Nationalpark auszuweisen. Diese Standortsuche gestaltet sich als Herausforderung. Umweltminister Krischer engagiert sich für einen zweiten Nationalpark in NRW. Er betont, dass letztendlich die Menschen vor Ort über die Entscheidung bestimmen sollten. Eine offene Diskussion mit Respekt sei notwendig, ob dies jedoch tatsächlich stattfindet, wird hinterfragt.
In der Debatte um den Nationalpark Egge sind beide Seiten, Befürworter und Gegner, besorgt über den Einsatz von Halbwahrheiten und falschen Behauptungen. Die Diskussion wird zunehmend hitziger und droht die Region zu spalten. Offene Fragen zur Größe und den Schutzbestimmungen eines Nationalparks in Deutschland bleiben bestehen. Darüber hinaus wird die Frage nach Pufferzonen um Nationalparks aufgeworfen, während Kosten und Finanzierung des Projekts ebenfalls Bedenken hervorrufen.
Im Falle eines Nein-Ergebnisses in beiden Kreisen wäre das Thema Nationalpark in der Region vorerst vom Tisch. Die Auswirkungen könnten jedoch weiterhin bestehen, auch in Bezug auf lokale Beziehungen. Die Diskussion zeigt, dass die Entscheidung über die Einrichtung eines neuen Nationalparks eine komplexe und kontroverse Angelegenheit ist, die von verschiedenen Interessengruppen mit Leidenschaft diskutiert wird.