Ein schwerwiegender Cyberangriff hat den Hochsauerlandkreis (HSK) bereits 1,5 Millionen Euro gekostet. Besonders gravierend ist der geschätzte Verlust von möglichen Bußgeldern in Höhe von 800.000 Euro. Die Bußgeldstelle des Kreises leidet unter den Folgen des Hackerangriffs, da das Statistikprogramm der Südwestfalen IT noch außer Betrieb ist. Dadurch können keine genauen Zahlen zu verjährten Fällen aus den Monaten November und Dezember 2023 angegeben werden. Die Kreispolizeibehörde ist ebenfalls nicht in der Lage, zuverlässige Informationen bereitzustellen.
Zusätzlich zu den finanziellen Verlusten müssen die Mitarbeiter des Hochsauerlandkreises aufgrund des Angriffs zusätzliche Arbeitsstunden leisten, was sich auf rund 400.000 Euro beläuft. Verschiedene Abteilungen der Kreisverwaltung sind stark betroffen und müssen mehr Zeit aufbringen, um Anträge zu bearbeiten. Die Straßenverkehrsbehörden und die Bauaufsicht sind nur einige Beispiele dafür.
Die Cyberattacke zwang auch die Straßenverkehrsämter des HSK dazu, für fast drei Monate zu schließen. Dies führte dazu, dass keine HSK-Kennzeichen ausgegeben werden konnten und auch die Ausstellung von Wunsch-Kennzeichen ausgesetzt war. Die damit verbundenen Einnahmeausfälle belaufen sich laut Berechnungen des Straßenverkehrsamtes auf 170.000 Euro.
Die Firma Südwestfalen IT, die das Ziel des Cyberangriffs war, erwartet ebenfalls zusätzliche Kosten. Der Hochsauerlandkreis hat im Haushalt für 2024 rund 102.000 Euro für diese Mehrkosten eingeplant. Die Zukunft der IT-Sicherheit im HSK wird ebenfalls in einer Sondersitzung des Kreisausschusses diskutiert. Es wird überlegt, ob das gehackte Rechenzentrum von Südwestfalen IT wieder in Betrieb genommen wird und welche Maßnahmen zur Verbesserung der IT-Sicherheit ergriffen werden müssen.