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Unruhen in Neukaledonien: Separatisten führen zu Ausnahmezustand in Überseegebiet

Gewalt und Ausnahmezustand: Was steckt hinter den Krawallen in Neukaledonien?

Die Situation in Neukaledonien bleibt angespannt, nachdem es nun bereits die dritte Nacht in Folge zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Separatisten gekommen ist. Laut offiziellen Berichten sind infolge der schweren Unruhen vier Menschen gestorben, darunter ein Polizist, und Hunderte weitere wurden verletzt. Lokale Medien haben Bilder und Videos veröffentlicht, die geplünderte und völlig zerstörte Supermärkte und Tankstellen zeigen. Seit Anfang der Woche setzen Unabhängigkeitsbefürworter Geschäfte und Fahrzeuge in Brand, als Reaktion darauf hat Paris nun für zwölf Tage den Ausnahmezustand verhängt.

Der Ausnahmezustand ermöglicht den Behörden die Verhängung von Demonstrationsverboten, die Sperrung von öffentlichen Orten und Webseiten sowie die Erweiterung der Befugnisse von Polizei und Justiz. Die Unruhen stehen im Zusammenhang mit einer geplanten Verfassungsreform der Regierung in Frankreich, die den französisch-stämmigen Bürgern, die seit mindestens zehn Jahren ununterbrochen in Neukaledonien leben, das Wahlrecht gewähren würde. Dies könnte zu einem erhöhten politischen Einfluss dieser Gruppe führen, woraufhin insbesondere die Kanaken, die Ureinwohner Neukaledoniens, auf ihre langjährige Hoffnung auf einen eigenen Staat hinwiesen.

Trotz nächtlicher Ausgangssperren scheint die Situation außer Kontrolle zu sein, mit rund 5000 Randalierern im Großraum der Hauptstadt Nouméa. Das größte Krankenhaus der Insel, Médipôle de Koutio, behandelt hauptsächlich Notfälle, aber aufgrund von Straßensperren haben viele Patienten Schwierigkeiten, die Klinik zu erreichen. Der wirtschaftliche Schaden ist immens, mit dem geschlossenen Flughafen La Tontoura, rationierten Lebensmitteln und fehlendem Benzin an den Tankstellen.

Die Präsidentin der Südprovinz Neukaledoniens, Sonia Backes, hat sich an die Regierung in Paris gewandt und um finanzielle Unterstützung gebeten angesichts der beispiellosen Gewalt, unter der das Territorium seit 72 Stunden leidet. Der vorläufige wirtschaftliche Schaden wird auf 150 Millionen Euro geschätzt, berichtet die Industrie- und Handelskammer. Neukaledonien war von 1853 bis 1946 eine französische Kolonie und hat seit dem Abkommen von Nouméa 1998 eine weitreichende Autonomie erlangt. Paris bemüht sich derzeit um ein neues Abkommen mit politischen Kräften in Nouméa, um die Situation zu beruhigen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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