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Starken Frauen gewidmet: Goldene Palme für Sean Baker und weitere Preisträgerinnen in Cannes

Beim diesjährigen Filmfestival in Cannes standen die Filmheldinnen im Rampenlicht, obwohl der Hauptpreis an einen Regisseur ging. Unter anderem wurde der US-Regisseur Sean Baker für seinen Film „Anora“ mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. In „Anora“ wird die Geschichte einer jungen Stripperin erzählt, die sich gegen eine Oligarchenfamilie zur Wehr setzen muss. Dieser Film ist Teil einer Reihe von Gewinnerfilmen, in denen starke weibliche Hauptfiguren im Mittelpunkt stehen.

Der Regisseur Sean Baker widmete seinen Film „Anora“ explizit allen Sexarbeiterinnen und betonte die Bedeutung der Hauptfigur Ani, die furchtlos und entschlossen agiert. Einen Spezialpreis der Jury erhielt der Regisseur Mohammed Rassulof für seinen Film „The Seed of the Sacred Fig“, in dem Iranerinnen gegen konservative Vorstellungen kämpfen. Auch die Französin Coralie Fargeat wurde für ihr Werk „The Substance“, das sich mit Schönheitsbildern und der Gewalt gegen Frauen auseinandersetzt, mit einem Preis ausgezeichnet.

Besonders bemerkenswert war die Entscheidung, dass der Preis für die beste Schauspielerin an gleich vier Frauen verliehen wurde. Der Film „Emilia Pérez“ von Jacques Audiard, ein Musical über einen mexikanischen Kartellboss, wurde mit dem Preis der Jury ausgezeichnet. Insgesamt standen starke weibliche Figuren und ihre Geschichten im Mittelpunkt der prämierten Werke des Festivals.

Die indische Regisseurin Payal Kapadia erhielt den zweitwichtigsten Preis des Festivals für ihr Drama „All We Imagine as Light“, das die Geschichte von Frauen in Mumbai erzählt. Trotz des Erfolgs von Filmheldinnen in Cannes wurden jedoch auch kritische Stimmen laut, die betonten, dass der Wandel in der Filmbranche zur Gleichstellung noch langsam vorangeht. Die Regisseurin Kapadia hofft dennoch auf eine Zukunft mit mehr Filmen von Regisseurinnen und einer stärkeren Sichtbarkeit für weibliche Filmemacherinnen in der Branche.