Prinz Harry erhält Rückschlag in Klage gegen «The Sun» – Chat-Nachrichten gelöscht

Prinz Harry kämpft weiter gegen Verletzung der Privatsphäre

London (dpa) – Prinz Harry setzt seinen Rechtsstreit gegen den Verlag der britischen Boulevardzeitung «The Sun» fort, um gegen die unrechtmäßige Informationsbeschaffung vorzugehen. Dieser Kampf erlitt kürzlich einen Rückschlag, als ein Richter in London anordnete, dass der Jüngere von König Charles III. erklären müsse, warum eine Vielzahl von Nachrichten und Dokumenten gelöscht worden seien, die für den Prozess von Bedeutung sein könnten.

Der 39-jährige Prinz wirft dem Verlag vor, seit seinem neunten Lebensjahr private Informationen über ihn gesammelt zu haben, unter anderem durch das Abhören von Mailboxen. Der Verlag, zu dem auch die eingestellte Zeitung «News of the World» gehörte, weist diese Anschuldigungen zurück. Der Prozess ist für Januar 2025 geplant.

In dem aktuellen Fall soll eine umfassendere Untersuchung von Harrys Laptop sowie seiner SMS- und Whatsapp-Nachrichten durchgeführt werden, um die Kommunikation zwischen 2005 und Anfang 2023 zu überprüfen. Richter Timothy Fancourt begründete dies damit, dass wichtige Dokumente und vertrauliche Nachrichten zwischen Prinz Harry und dem Ghostwriter seiner Autobiografie vernichtet worden seien, während die Klage bereits anhängig war.

Die Gegenseite wirft dem Prinzen Verschleierung vor, da er angeblich bereits vor 2013 von seinem Anspruch auf Schadenersatz wusste, was zur Verjährung des Falls führen könnte. Harrys Anwalt bestreitet jedoch, dass sein Mandant jemals Nachrichten über illegale Informationsbeschaffung ausgetauscht habe.

Prinz Harry setzt sich schon seit geraumer Zeit gegen britische Boulevardmedien zur Wehr, die ihm Bespitzelung vorwerfen. Auch wenn er in einigen Fällen bereits recht bekommen hat und Schadenersatz zugesprochen wurde, ist der Kampf um den Schutz seiner Privatsphäre noch lange nicht vorbei.