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Mahnwache gegen Rassismus: Kampen auf Sylt vereint sich in Protest

Als Reaktion auf das Video mit rassistischem Gegröle auf Sylt haben sich mehrere Dutzend Menschen zu einer Mahnwache im Inselort Kampen versammelt. Die Veranstaltung mit etwa 70 bis 80 Teilnehmern sei ohne Störungen verlaufen, so eine Polizeisprecherin. Ein Zusammenschluss zivilgesellschaftlicher Gruppen von Sylt hatte zu dem Protest aufgerufen. Auf einem Plakat war zu lesen «Sylt. Oben links. Nicht rechts!».

Die Betreiber des Pony Clubs in Kampen berichteten von Morddrohungen gegen sie. Auf ihrem Instagramprofil veröffentlichten sie eine Sequenz aus einem Überwachungsvideo, das die Szene aus einem anderen Blickwinkel zeigt. Die Betreiber wiesen darauf hin, dass sie nach langer Überlegung das Video veröffentlicht haben, um sich, ihre Mitarbeiter und ihre treuen Gäste zu schützen.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, äußerte sich besorgt über die rassistischen Gesänge junger Partygäste auf Sylt und betonte, dass menschenfeindliche Ideologie inzwischen Teil der Popkultur sei. Politiker wie Vizekanzler Robert Habeck und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas zeigten sich besorgt über die Vorfälle und riefen zu Zivilcourage auf.

Das rassistische Verhalten einiger Beteiligter in dem Video wurde von verschiedenen Seiten verurteilt. Ein Beteiligter entschuldigte sich öffentlich für sein Verhalten, während Unternehmen wie die Werbeagentur-Gruppe Serviceplan Group und Influencerin Milena Karl beteiligte Mitarbeiter entließen. DJ Gigi D’Agostino, dessen Song verhunzt wurde, betonte, dass sein Lied ausschließlich um Liebe gehe.

Experten wie Pia Lamberty zeigten sich besorgt über die Normalisierung rechtsextremer Inhalte in der Gesellschaft. Das Sylt-Video sei ein Beispiel dafür, wie soziale Normen gebrochen werden, ohne Widerspruch zu erhalten. Ähnliche Vorfälle zu Nazi-Parolen wurden auch in anderen Teilen Deutschlands wie Bayern und Niedersachsen gemeldet, was die Besorgnis über einen möglichen gesellschaftlichen Rechtsruck verstärkt.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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