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Kirchen warnen vor AfD – In welcher Partei sehen die Kirchen eine Gefahr?

Im Vorfeld der Europawahl am kommenden Sonntag haben die beiden großen Kirchen, ob Bischöfe, Synoden oder Verbände, deutlich davor gewarnt, die AfD zu wählen. Laut Sabrina Mayer, Professorin für Politische Soziologie an der Uni Bamberg, ist dies ein Novum, da die Aufrufe dieses Mal deutlicher und organisierter sind im Vergleich zu vorherigen Wahlen, bei denen eher Einzelpersonen sich äußerten. Dies hängt einerseits mit dem Aufkommen und Erstarken der AfD zusammen und andererseits damit, dass immer deutlicher wird, welche Positionen die AfD vertritt.

Die Abgrenzung von der AfD wird als sinnvolles Mittel für einen langfristigen Umgang angesehen, da konfessionelle Bindung und Religiosität nicht mehr automatisch vor der Wahl der AfD schützen. Früher hatte die hohe Bindung an CDU/CSU bei katholischen Gläubigen eine Art Schutzeffekt gegen rechtsextreme Parteien. Heutzutage hat sich durch die Individualisierung des Wahlverhaltens dieser Schutzeffekt verändert.

Die Aufrufe im Zusammenhang mit der Wahl richten sich nicht nur an die eigenen Mitglieder oder Gläubigen, sondern haben auch eine öffentliche Wirkung durch die mediale Berichterstattung. Wenn Institutionen der Zivilgesellschaft wie Vereine, Verbände und Stiftungen sich gegen die AfD positionieren, wird die Abgrenzung zu einer gesamtgesellschaftlichen Frage.

Sowohl die katholischen Bischöfe Deutschlands als auch die Landessynode der evangelischen Kirche haben klare Distanzierungen von der AfD ausgesprochen. Die Bischöfe betonen, dass die völkisch-nationalistische Gesinnung der AfD nicht mit den Werten Jesu vereinbar sei. Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern ruft zur Wahl einer demokratischen Partei auf und lehnt die AfD deutlich ab. Landesbischof Christian Kopp hat bei der Landessynode der evangelischen Kirche im Freistaat betont, dass Parteien mit nationalistischen, rechtsextremistischen und fremdenfeindlichen Positionen von Christen nicht gewählt werden können.

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