Familie Lübcke appelliert: Keine Angst vor politischer Aktivität

Die Familie des verstorbenen CDU-Politikers Walter Lübcke hat kurz vor dem fünften Jahrestag seines Todes politisch aktive Personen dazu aufgerufen, standhaft zu bleiben und sich nicht von Drohungen oder Angriffen einschüchtern zu lassen. In Anbetracht dessen, was die Familie durchgemacht hat, als aus Worten Taten wurden, betrachten sie mit Entsetzen die aktuellen Angriffe auf Politiker, sei es durch Bedrohungen im Internet oder physische Attacken. Die Familie ermutigt alle Betroffenen und Demokratie-Engagierten, ihren Überzeugungen treu zu bleiben und betont, dass sie nicht allein sind.

Die direkte Interaktion zwischen Politikern und der Bevölkerung sei ein wesentlicher Aspekt einer freiheitlichen Demokratie, so die Familie. Walter Lübcke habe kontinuierlich den Kontakt zu den Menschen gesucht, auch außerhalb von Wahlkampfzeiten. Obwohl es leider nicht möglich sei, alle Taten zu verhindern, fordert die Familie eine verstärkte Sicherheit für politisch Aktive, sowohl hauptamtlich als auch ehrenamtlich. Sie haben schmerzhaft erlebt, wie es ist, wenn dieser Schutz fehlt.

Darüber hinaus machte die Familie darauf aufmerksam, dass neben der Ermordung ihres Mannes und Vaters auch Angriffe und Denunzierungen im Internet stattfanden. Sie betonen die Notwendigkeit, solche Übergriffe und Bedrohungen unverzüglich zu melden und fordern, dass der Rechtsstaat mit Entschlossenheit gegen die Täter vorgeht und angemessen juristische Maßnahmen ergreift. Der Mörder von Walter Lübcke, Stephan E., ein Rechtsextremist, wurde durch einen Kopfschuss auf seiner Terrasse getötet und verbüßt derzeit eine lebenslange Freiheitsstrafe. Dieses Ereignis wird als der erste politisch motivierte Mord an einem deutschen Politiker durch einen Neonazi in der Bundesrepublik betrachtet.