Kindertagesstätten in Deutschland stehen vor erheblichen Herausforderungen aufgrund des anhaltenden Personalmangels, wie aus dem aktuellen Kita-Bericht 2024 des Paritätischen Gesamtverbandes hervorgeht. Die Studie zeigt, dass mehr als zwei Fachkräfte pro Einrichtung fehlen, was insgesamt einem Defizit von etwa 125.000 Fachkräften in der Kindertagesbetreuung entspricht. Bundesfamilienministerin Lisa Paus hatte zuvor von einem Mangel von 50.000 bis 90.000 Fachkräften bis zum Jahr 2030 gesprochen.
Juliane Meinhold, Leiterin für soziale Arbeit beim Gesamtverband, betont die negativen Auswirkungen des Fachkräftemangels auf die bereits tätigen Mitarbeiter. Der Personalmangel führt zu Überstunden und einer steigenden Überlastung, was wiederum zu weiteren Personalausfällen führen könnte. Dies hat Konsequenzen für die Kinder, da Aktivitäten und Fördermaßnahmen eingeschränkt werden könnten.
Trotz der Hoffnung, durch das Gute-Kita-Gesetz ab dem Jahr 2019 die Situation in den Kindertageseinrichtungen zu verbessern, zeigt der Kita-Bericht eine Verschlechterung der Rahmenbedingungen zwischen 2021 und 2023, insbesondere aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels. Der Paritätische Gesamtverband fordert daher eine Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Ausbildung, um mehr Fachkräfte zu gewinnen. Dazu zählen die Abschaffung von Schulgeldern und die Beendigung der Anrechnung von Auszubildenden auf den Personalschlüssel.
Die Diskussion über die Kita-Förderung zwischen Bundesfamilienministerin Paus und Bundesfinanzminister Lindner zeigt die Bedeutung des Themas. Der Bund hatte die Länder bis Ende 2024 mit rund vier Milliarden Euro im Rahmen des Kita-Qualitätsgesetzes unterstützt. Eine Fortsetzung dieser Unterstützung ist jedoch unklar, was zu Unsicherheiten in Bezug auf die Zukunft der Kita-Finanzierung führt. Paus und die Bundesländer fordern von Lindner eine hohe finanzielle Beteiligung des Bundes an der Kita-Förderung, um die Qualität und Verfügbarkeit von Kita-Plätzen langfristig sicherzustellen.
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