Berlin (dpa) – Julian Nagelsmann stand vor einer ungewohnten und schwierigen Aufgabe bei der Auswahl des EM-Kaders für das bevorstehende Heimturnier vom 14. Juni bis 14. Juli. Rudi Völler, der DFB-Sportdirektor, machte deutlich, dass kurzfristige Änderungen vor der offiziellen Bekanntgabe des Aufgebots unwahrscheinlich seien. Nagelsmann musste sich in einem anspruchsvollen Auswahlprozess mit potenziellen Härtefällen auseinandersetzen, bei denen er Spielern erklären musste, warum sie nicht berücksichtigt wurden. Diese Situatuion sei nicht neu, ein Aspekt, der auch Völler aus eigener Erfahrung bestätigte.
Bereits 18 Spieler haben ihre Tickets für die EM sicher, darunter etablierte Spieler wie Ilkay Gündogan und Manuel Neuer sowie aufstrebende Talente wie Florian Wirtz und Aleksandar Pavlovic. Völler lobte die innovative DFB-Aktion, die die Namen der Spieler nach und nach bekannt gab, und merkte an, dass es im Zeitalter sozialer Medien schwierig geworden sei, Informationen geheim zu halten.
Es wird erwartet, dass Spieler wie Mats Hummels und Leon Goretzka keine Einladung zum Turnier erhalten werden. Völler betonte die Bedeutung, Spielern die erfreuliche Nachricht mitzuteilen, dass sie teilnehmen werden. Es bleibt jedoch die Frage, ob Nagelsmann eventuell vier Torhüter für die Vorbereitung einplant, wobei Alexander Nübel als potenzieller Kandidat genannt wurde.
Nagelsmann kann insgesamt 26 Spieler in sein finalies Turnieraufgebot berufen, das er bis zum 7. Juni bei der UEFA melden muss. Deutschland startet am 14. Juni gegen Schottland in München in die EM, gefolgt von weiteren Gruppenspielen gegen Ungarn und die Schweiz. Völler zeigt sich bereits voller Vorfreude auf das Turnier und betont die positive Stimmung rund um die Europameisterschaft.