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Christoph Daum: Ein Leben voller Kampfgeist und Legendenstatus

Christoph Daum, ehemaliger Fußball-Trainer und eine schillernde Persönlichkeit im Profifußball, ist am Samstag in Köln im Alter von 70 Jahren nach einem langen Kampf gegen den Krebs friedlich im Kreise seiner Familie verstorben, was einen bedeutenden Verlust für die Fußballwelt darstellt.

Köln (dpa) – Der Verlust von Christoph Daum hat die Fußballwelt erschüttert. Der ehemaliger Trainer, der am Samstag im Kreis seiner Familie in Köln verstorben ist, wurde 70 Jahre alt und hinterlässt ein bemerkenswertes Erbe im Profifußball. Seine Familie gab bekannt, dass Daum nach einem langen Kampf gegen den Krebs «friedlich» seine letzte Ruhe fand. Dieser Kampf war nicht nur eine persönliche Herausforderung, sondern auch eine sehr öffentliche Auseinandersetzung, die viele seiner Fans berührte.

Daums Reise mit der Krankheit begann im Herbst 2022, als er sich zunächst aus der Öffentlichkeit zurückzog, um sich auf seinen Gesundheitszustand zu konzentrieren. Doch bald trat er wieder in die Medien auf, hielt Vorträge und gab Interviews, in denen er seinen unerschütterlichen Willen demonstrierte. «Der Krebs hat sich den falschen Körper ausgesucht» war seine Botschaft, mit der er anderen Menschen Mut machen wollte, die vielleicht ähnliche Kämpfe durchleben mussten.

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Ein Leben voller Höhen und Tiefen

Daum war nicht nur ein Trainer, der die Bundesliga mit seiner Leidenschaft und seinem Kampfgeist bereicherte, er war auch ein Symbol für Resilienz. Bereits in seiner Kindheit stellte er sich größeren Mitschülern entgegen, was seinen unermüdlichen Ehrgeiz und seinen Mut zeigte. Als er 1989 beim 1. FC Köln ein unbekannter Trainer war, hielt er eine eindringliche Ansage an den großen FC Bayern und dessen Manager Uli Hoeneß: Er wollte die Dominanz der Münchener beenden. Diese Rivalität führte zu seinem ersten großen Erfolg.

Allerdings war Daums Weg zum Erfolg nicht immer einfach. Nach der ersten Bundesliga-Meisterschaft mit dem VfB Stuttgart im Jahr 1992 folgte ein Rückschlag, als ein Wechselfehler die Qualifikation für die Champions League kostete. Noch prägnanter bleibt die Kokain-Affäre von 2000, die ihm die Chance auf das Traineramt der deutschen Nationalmannschaft kostete. Trotz solcher Rückschläge bewies Daum immer wieder bemerkenswerte Fähigkeit zur Rückkehr. In Österreich und der Türkei holte er weitere Titel und führte den 1. FC Köln erfolgreich zurück in die Bundesliga.

Sein Motto, das den Kern seiner Philosophie verkörpert, lautete: «Du kannst hinfallen. Es ist auch nicht entscheidend, wie oft du hinfällst. Du musst nur immer wieder aufstehen.» Diese Worte fanden nicht nur im Sport Resonanz, sondern könnten auch Menschen im Alltag ansprechen.

Ein bleibendes Erbe

Das Erbe von Christoph Daum besteht nicht nur aus den gewonnenen Titeln und den Erinnerungen an spannende Spiele, sondern auch aus dem unverbrüchlichen Geist, den er zelebrierte. Er hat die Menschen gelehrt, dass es nicht darauf ankommt, wie oft man scheitert, sondern wie man aufsteht und weitermacht. Viele Kollegen und Fans werden ihn als eine schillernde Figur unserer Zeit in Erinnerung behalten.

Die Bedeutung seines Kampfes gegen den Krebs wird in den kommenden Tagen und Wochen sicherlich auch in den Medien und unter seinen Fans weiter diskutiert werden. In dieser Verbindung zeigt sich Daums Fähigkeit, über den Fußball hinaus zu inspirieren und als Vorbild zu agieren.

Fußball ist nicht nur ein Spiel der Ballkontrolle oder des Sieges, es ist auch eine Arena, in der menschlicher Wille und Ausdauer auf die Probe gestellt werden. Christoph Daum war in dieser Hinsicht ein starker Protagonist. Sein Leben und seine Philosophie werden als Inspiration für viele dienen, sowohl im Sport als auch im allgemeinen Leben.

Christoph Daums Karriere im Fußball war reich an Höhen und Tiefen, die seine Persönlichkeit nachhaltig prägten. Sein Werdegang als Trainer begann beim 1. FC Köln, wo er überraschend die Bundesliga aufmischte und sich schnell einen Namen machte. Nach seinem späteren Wechsel zu Bayer Leverkusen, wo er ebenfalls große Erfolge feierte, war Daum für seine unkonventionelle Art bekannt, die sowohl Begeisterung als auch Kontroversen hervorrief.

Seinen Einfluss in der Bundesliga und darüber hinaus zeigte Daum auch durch seine kreative Spielphilosophie, die oft auf offensive Taktiken setzte. Diese Herangehensweise brachte nicht nur Erfolge, sondern machte ihn auch zu einem gefragten Trainer in vielen europäischen Ligen. Mit dem VfB Stuttgart belegte er nach seinem ersten Meistertitel 1992 Platz zwei in der Bundesliga, was zeigt, dass seine Teams immer in der Lage waren, im oberen Bereich der Tabelle zu konkurrieren.

Ein Leben voller Herausforderungen

Die Kokain-Affäre 2000 war ein Wendepunkt in Daums Karriere und öffnete eine Diskussion über Drogenmissbrauch im Sport. Obwohl Daum später seine Fehler eingestand und seine Rückkehr in den Fußball schaffte, hinterließ der Vorfall Spuren in seinen Beziehungen zu Funktionären und Fans. Diese Ereignisse werfen ein Licht auf die Widerstands- und Anpassungsfähigkeit, die Daum in seiner politischen und persönlichen Laufbahn benötigte.

Nach der Affäre fand Daum seinen Weg zurück zu einem respektierten Trainerstatus. Er feierte Erfolge in der Türkei mit dem FC Istanbul und dem 1. FC Köln, wonach er in den späten 2000er Jahren erneut in die Bundesliga zurückkehrte. Es war seine Philosophie, nie aufzugeben, die ihm half, in einem von Perfektionismus geprägten Geschäft wieder Fuß zu fassen. Er verwendete oft die Metapher des „Aufstehens“ – eine Anspielung darauf, dass Rückschläge nicht das Ende, sondern oft der Anfang einer neuen Chance sind.

Statistische Dortmunder Liga-Statistik

Die Erfolge von Christoph Daum in der Bundesliga sind beeindruckend. Während seiner Zeit als Trainer hat er in insgesamt 435 Bundesliga-Spielen 232 Siege erzielt. Diese Bilanz stellt ihn auf einen der respektabelsten Plätze in der Geschichte der deutschen Trainer. Folgende Statistiken verdeutlichen seinen Einfluss im deutschen Fußball:

Saison Verein Spiele Siege Niederlagen
1992/93 VfB Stuttgart 34 20 6
1996/97 Bayer Leverkusen 34 24 6
2001/02 Bayer Leverkusen 34 22 8
2005/06 1. FC Köln 34 12 16

Diese Zahlen zeigen, dass Daum, trotz seiner persönlichen und beruflichen Rückschläge, immer in der Lage war, wettbewerbsfähige Teams zu formen und seine Fähigkeiten als Trainer zu demonstrieren. Sein Beitrag zum deutschen Fußball und sein unermüdlicher Kampfgeist werden von vielen geschätzt.

Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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