Propalästinensische Aktivisten haben am Dienstag einen Hof der Freien Universität in Berlin besetzt, an dem sich laut einer Uni-Sprecherin etwa 80 bis 100 Personen beteiligten. Die Universität reagierte prompt und ordnete die Räumung an, weshalb die Polizei hinzugezogen wurde. Bilder, die von der „Student Coalition Berlin“ auf Instagram geteilt wurden, zeigten mehrere aufgestellte Zelte. Die Gruppe forderte die Besetzung deutscher Universitäten als Zeichen des studentischen Widerstands in Solidarität mit Gaza.
Aktuell liegen keine detaillierten Informationen seitens der Polizei vor, da diese zunächst einen Überblick über die Lage gewinnen müssen. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich erst kürzlich an der Humboldt-Universität in Berlin, wo rund 150 Menschen an einer nicht angemeldeten Kundgebung teilnahmen. Die Forderung nach einem Hörsaal als Kundgebungsort wurde von der Universitätsleitung abgelehnt, was zu 37 Ermittlungsverfahren führte, darunter wegen möglicher Fälle von Volksverhetzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.
In den USA haben in den letzten zwei Wochen Proteste an verschiedenen Universitäten stattgefunden, die sich gegen den israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen und für Solidarität mit den dort lebenden Palästinensern aussprechen. Kritiker weisen insbesondere auf den Vorwurf des Antisemitismus und der Verharmlosung der Hamas hin, der radikalen Seite der Protestbewegung. Medienberichten zufolge wurden im Zuge dieser Proteste etwa 2000 Personen festgenommen.
Die Hintergrund der aktuellen Ereignisse ist das erschütternde Massaker mit über 1200 Todesopfern, das am 7. Oktober von Hamas und anderen Gruppen in Israel verübt wurde.
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