Baldwins Anwälte fordern Ende des Prozesses um «Rust»-Tragödie
Los Angeles (dpa) – Inmitten des laufenden Prozesses gegen Alec Baldwin wegen des tragischen Todes einer Kamerafrau auf dem Set von „Rust“ haben die Anwälte des Schauspielers die Beendigung des Verfahrens gefordert. Diese unerwartete Wendung hat für Aufsehen im Gerichtssaal in Los Angeles gesorgt. Richterin Mary Marlowe Sommer schickte die Geschworenen nach einer kurzen Verhandlungspause nach Hause und setzte weitere Zeugenaussagen auf Montag an.
Der Prozess, der seit Dienstag läuft, konzentriert sich darauf, ob Baldwin fahrlässig handelte, als er während einer Probe versehentlich eine scharfe Kugel abfeuerte, die die Kamerafrau Halyna Hutchins tödlich traf. Der Hollywood-Star hatte gemäß den Anweisungen des Regisseurs einen Revolver gezogen, jedoch löste sich anstatt Platzpatronen echte Munition. Dies führte zu der tragischen Begebenheit am Filmset.
Verteidigung kritisiert Staatsanwaltschaft
Die Anwälte von Baldwin behaupten, dass die Staatsanwaltschaft wichtige Beweise zurückgehalten hätte. Es geht insbesondere um eine Serie von Patronen, die erst vor Kurzem aufgetaucht sind. Diese könnten laut Verteidigung dabei helfen, die Herkunft der scharfen Munition am Set des Westernfilms zu klären, was bis dato noch nicht eindeutig geklärt wurde.
Im Zusammenhang mit dem tragischen Vorfall wurde bereits die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed, die für die Sicherheit der Waffen am Drehort von „Rust“ verantwortlich war, wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Sie hatte die Waffe mit der scharfen Munition geladen. Im April wurde sie zu einer Haftstrafe von 18 Monaten verurteilt.
Die Verteidigung von Baldwin hatte bereits im Vorfeld versucht, das Verfahren gegen den Schauspieler zu stoppen, jedoch waren ihre Anträge auf Einstellung bislang erfolglos geblieben. Sie warfen der Staatsanwaltschaft unter anderem vor, Formfehler begangen zu haben.