Nach dem Messerangriff in Mannheim bei einer Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) wurde gegen den 25-jährigen Angreifer Haftbefehl erlassen. Ihm wird versuchter Mord vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Karlsruhe und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg mitteilten. Der mutmaßliche Täter ist seit 2014 in Deutschland und lebt in Hessen. Seine Wohnung wurde durchsucht, und elektronische Datenträger wurden sichergestellt und werden derzeit ausgewertet. Der Mann war bisher nicht polizeibekannt.
Der Angriff fand am Freitagvormittag auf dem Marktplatz in der Innenstadt statt, bei dem mehrere Personen, darunter ein lebensgefährlich verletzter Polizist, verletzt wurden. Der Polizist wurde ins künstliche Koma versetzt und schwebt weiterhin in Lebensgefahr. Es handelt sich bei den Verletzten um fünf Männer im Alter von 25 bis 59 Jahren, darunter deutsche Staatsbürger sowie Staatsbürger aus Kasachstan und dem Irak. Der 25-jährige Attentäter hat das Krankenhaus bereits verlassen, während die anderen Opfer noch in stationärer Behandlung sind.
Michael Stürzenberger, Vorstandsmitglied der BPE, meldete sich aus dem Krankenhaus nach der Attacke und schilderte seine Verletzungen. Die BPE plant, trotz des Angriffs weiterhin öffentlich aufzutreten. Die Motive des Täters sind noch unklar, und die Ermittlungen dauern an. Politiker und führende Persönlichkeiten haben den Angriff verurteilt und ihre Solidarität mit den Opfern ausgedrückt. Die BPE wird vom Verfassungsschutz beobachtet und gilt als islamkritische Organisation.
Die BPE beschreibt sich selbst als Menschenrechtsorganisation, die sich gegen den politischen Islam einsetzt und dabei keinen Unterschied zwischen Islam und Islamismus macht. Der Politikwissenschaftler Stürzenberger, ein führendes Mitglied der BPE, war früher Pressesprecher der CSU und später Mitglied einer islamkritischen Partei, die aufgelöst wurde. Sowohl Stürzenberger als auch der BPE-Landesverband Bayern stehen unter Beobachtung des Verfassungsschutzes.