In Zweibrücken blickt man auf eine lange Tradition der Unterstützung älterer Bürger zurück, die ihren Höhepunkt in der „Lebensabend-Bewegung“ (LAB) fand. Diese Initiative nutzte einst leerstehende Schulgebäude zur Förderung sozialer Aktivitäten für Senioren. Paul Strauß, der Vorsitzende der LAB, spielte eine wichtige Rolle bei der Anpassung des Ernstweilerer Schulgebäudes an die Bedürfnisse der heutigen Zeit. Dies geschah nicht ohne Widerstand, aber die damalige soziale Einbindung zahlte sich aus. Auch die früheren Schulen in Ixheim und Bubenhausen wurden für die Altenarbeit aktiv eingesetzt. Gesellige Runden fanden zudem im „Knechde Jakob“ in Hengstbach statt, wo sich Menschen trafen, um die Gemeinschaft zu erleben.
Die damalige Arbeit wurde auch durch die Initiative des Sozialamtschefs Werner Utzinger unterstützt, der Anerkennung für seine Seniorenreisen nach Villa Marina erhielt. Diese Reisen wurden unter anderem von den Betrieben Omnibus-Klein und Rothaar organisiert, was einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität der Senioren darstellt. Klaus Stalter, der spätere Bürgermeister, erlernte bei Paul Strauß und Werner Utzinger viel über die Betreuung älterer Menschen, was ihm später bei seiner Arbeit in der AWO Pfalz, insbesondere bei der Schaffung des AWO-Seniorenhauses „Am Rosengarten“, von Nutzen war.
Aktuelle Entwicklungen in der Seniorenbetreuung
Im Laufe der Jahre hat sich die Betreuung von Senioren deutlich verändert. Heute neigen viele dazu, länger im eigenen Zuhause zu wohnen, bevor sie in ein Altenheim ziehen. Hans Otto Streuber, der frühere Chef der Gemeinnützigen Wohnungsbau-Gesellschaft, bestätigt, dass Senioren erst bei wirklichem Pflegebedarf in ein Heim ziehen. Während für das Wichern-Haus angestrebte Modernisierungen aus finanziellen Gründen nicht wie geplant realisiert werden konnten, gelang es dem Haus Kana, sich den späteren Anforderungen anzupassen.
Oberbürgermeister Marold Wosnitza spricht sich für den Erhalt der Selbstständigkeit von Senioren aus. Er fordert, die älteren Mitbürger bei Planungen und Neubauten aktiv einzubeziehen. Ein wichtiger Aspekt dieser Planungen ist die Berücksichtigung von Hilfsmitteln wie dem Rollator, dessen Nutzung im Alltag für viele Senioren von großer Bedeutung ist.
Reiseangebote für Senioren
Ein zentraler Bestandteil der Lebensqualität im Alter ist die Möglichkeit, zu reisen. Der AWO Reisedienst bietet Senioren dabei begleitete und altersgerechte Reisen an. Diese Reisen sind umfassend organisiert, beinhalten unter anderem einen Haustürtransfer und einen Kofferservice, sodass ältere Menschen nicht allein reisen müssen. Es reicht von Tagesfahrten bis hin zu mehrwöchigen Angeboten weltweit, auch während der Feiertage.
Das Angebot reicht von Kurzreisen über Erholungsreisen bis hin zu Kuraufenthalten, die von ehrenamtlichen Reiseleitern begleitet werden. So bietet beispielsweise der AWO Seniorenreisen Kreisverband Herford spezielle Reisen an, darunter ein 10-tägiger Aufenthalt in Bad Füssing. Die Generation der Älteren kann somit trotz Herausforderungen wie abnehmender Mobilität oder gesundheitlichen Einschränkungen an Reisen teilnehmen, die oft eine umfassende Betreuung einschließlich Gepäckhilfe bieten.
Aufgrund der steigenden Nachfrage nach betreuten Reisen verzeichnet der Bereich der Seniorenreisen einen Anstieg an Anbietern. Senioren haben die Wahl zwischen Angeboten privater Dienstleister und gemeinnützigen Organisationen, die oftmals kooperieren. Besonders für diejenigen, die auf regelmäßige ärztliche Betreuung angewiesen sind, sind die Reisen von großem Vorteil. Solche Angebote können sogar medizinische Betreuung während der Reise enthalten, was die Teilnahme für viele Senioren ermöglicht und das Reisen erheblich erleichtert.