Zum Jahresende 2024 wird der Zahlungsdienst Giropay eingestellt, der seit gut neun Jahren am Markt war. Wie Radio Herford berichtet, konnte Giropay, das als Konkurrenz zu PayPal gestartet wurde, den Erwartungen nicht gerecht werden.
Deutsche Banken gehen jetzt neue Wege und planen, mit dem europäischen Bezahldienst Wero eine Alternative zu den großen US-Anbietern wie PayPal zu schaffen. Im Gegensatz zu Giropay, das 2023 einen Marktanteil von lediglich 0,4 Prozent hatte und aufgrund hoher Fixkosten eingestellt wird, soll Wero eine umfassendere Lösung bieten. Die Umfrage von Verivox zeigt, dass 88 % der 1.000 Befragten in Deutschland nicht wissen, was Wero ist, und nur 22 der Befragten Wero bereits genutzt haben.
Wero als Nachfolger von Giropay
Wero wurde am 2. Juli 2024 ins Leben gerufen und soll Giropay ersetzen. Der Dienst wird von Sparkassen, Genossenschaftsbanken und der Deutschen Bank unterstützt. Die Teilnahme einiger Banken, wie der Commerzbank und der Direktbank N26, ist jedoch nicht vorgesehen. Wero ermöglicht Geldtransfers ausschließlich via Telefonnummer oder E-Mail-Adresse und wird ab 2025 auch Online-Zahlungen und ab 2026 Zahlungen im Einzelhandel ermöglichen. Im Dezember 2024 gab es bereits 17 Millionen registrierte Wero-Nutzer, die rund 12 Millionen Transaktionen durchgeführt haben, wie Wikipedia berichtet.
Der Name Wero setzt sich aus „we“ (wir) und „Euro“ zusammen und ist an das italienische Wort „vero“ (wahr) angelehnt. Die Wero-App wurde am 25. November 2024 herausgebracht, zunächst für Postbank-Kunden, und soll künftig mit den Girokonten der Nutzer gekoppelt und einfach nutzbar sein.
Die EPI-Initiative, die Wero unterstützt, zielt darauf ab, ein europäisches Gegengewicht zu US-Finanzkonzernen zu schaffen. Dies wurde auch von Joachim Schmalzl vom DSGV betont, der anmerkt, dass der Aufbau eines neuen Zahlungssystems Zeit benötigt. Während 61 % der Umfrageteilnehmer angeben, dass sie nicht glauben, dass Wero ernsthafte Konkurrenz zu US-Anbietern bieten kann, sehen Experten den Markteintritt von Wero als notwendig an. Künftig wird Wero auch Funktionen wie Ratenzahlungen und Treueprogramme integrieren.