In Griechenland kam es am 28. Februar 2025 zu erheblichen Ausschreitungen während Großdemonstrationen, die an das tragische Zugunglück von Tempi vor zwei Jahren erinnerten. Die Proteste wurden in mehreren Städten, vor allem in Athen und Thessaloniki, abgehalten und zogen mehr als 170.000 Menschen allein in der Hauptstadt an. Diese Mobilisierung zielte vor allem darauf ab, die Umstände des Unglücks, bei dem 57 Menschen, überwiegend junge Leute, ihr Leben verloren, zu klären.
Gegen Ende der Versammlung in Athen eskalierten die Proteste, als Randalierer, Schätzungen zufolge zwischen 500 und 700 Autonomen, die als Schwarzer Block bekannt sind, die Gewalt anheizten. Diese Personen warfen Brandsätze in Richtung der Polizei, die daraufhin mit dem Einsatz von Tränengas reagierte, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Die Polizei schätzte die Gesamtteilnehmerzahl der Demonstrationen landesweit auf mehrere hunderttausend Menschen.
Hintergrund der Proteste
Die Erinnerung an das Zugunglück und die damit verbundene Trauer scheinen die Menschen zu mobilisieren, da die Gesellschaft erneut mit strukturellen Problemen konfrontiert ist. Solche großen Proteste sind nicht neu in Griechenland; schon in der Vergangenheit, wie beispielsweise 2011, gab es massive Proteste aufgrund von Armut und drastischen staatlichen Kürzungen. Damals versammelten sich mehrere Zehntausend Menschen in Athen und lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei. Der Einsatz von Molotow-Cocktails und Steinen gegen die Sicherheitskräfte war an der Tagesordnung, während die Polizei mit Tränengas und Blendgranaten antwortete.
Die Wurzeln der Unruhen sind tief in der Gesellschaft verankert und spiegeln die anhaltende Unzufriedenheit mit der Regierung und den wirtschaftlichen Bedingungen wider. Die aktuellen Proteste können als Fortsetzung dieser Tradition von Widerstand und Forderung nach Gerechtigkeit gesehen werden, die sich immer wieder in gewaltsamen Ausschreitungen äußert.
Die Geschehnisse vom 28. Februar 2025 verdeutlichen once mehr die verletzliche Lage, in der sich viele Menschen in Griechenland befinden, und die dringende Notwendigkeit, tiefere gesellschaftliche und politische Veränderungen herbeizuführen. Der Dialog zwischen der Regierung und der Bevölkerung ist unerlässlich, um ähnliche Tragödien und die damit verbundenen Proteste in der Zukunft zu verhindern.