Am 27. Februar 2025 wurde die Untersuchung des schwersten Zugunglücks in der Geschichte Griechenlands veröffentlicht. Diese tragische Kollision ereignete sich am 28. Februar 2023, als ein Personenzug frontal mit einem Güterzug bei Larissa zusammenstieß und 57 Menschenleben forderte. Der Bericht der nationalen Behörde zeigt auf, dass chronische Sicherheitsmängel für das Unglück verantwortlich waren. Die Erkenntnisse kamen zur rechten Zeit, da am morgigen Jahrestag weitreichende Streiks und Proteste in Griechenland und darüber hinaus zu erwarten sind. Die Familien der Opfer haben wiederholt die Behörden beschuldigt, Beweise zu vertuschen und keine transparenzreichten Informationen bereitzustellen.

Die unabhängige Untersuchungskommission identifizierte mehrere Faktoren, die zu dem Unglück führten, darunter menschliches Versagen, einen Routing-Fehler eines Bahnhofsvorstehers und die Veralterung der Infrastruktur. Die Ermittler berichteten, dass der Bahnhofsvorsteher einen Personenzug auf dasselbe Gleis dirigierte wie einen entgegenkommenden Güterzug, was schließlich zur Katastrophe führte. Bei diesem Vorfall starben 46 Passagiere und 11 Mitarbeiter, darunter beide Lokführer. Dies führte zu einem öffentlichen Aufschrei und massiven Demonstrationen.

Chronische Mängel im Schienennetz

Die Untersuchung der National Aviation Investigation Agency und der Railway Accidents and Transportation Safety (HARSIA) beleuchtet darüber hinaus die tief verwurzelten Mängel des griechischen Schienennetzes. Es werden dramatische Kürzungen während der Wirtschaftskrise von 2009 bis 2018 angesprochen, die das Schienensystem erheblich beeinträchtigten. Der Betreiber Hellenic Train war nicht in der Lage, laufende Schulungen nachzuweisen, insbesondere in Bezug auf sicherheitsrelevante Kommunikation.

Christos Papadimitriou, der Leiter von HARSIA, nannte den aktuellen Bericht ein „Röntgenbild“ des Schienensystems. Laut den Ergebnissen haben unzureichende Schulungen und Personalmangel zu einem maroden Schienensystem geführt, welches keine automatisierten Sicherheitskontrollen aufweist. Harsia konnte in ihren Erkenntnissen bis zu 17 Empfehlungen herausarbeiten, die sowohl die Eisenbahnaufsichtsbehörde, Hellenic Train, die Hellenic Railways Organisation (OSE) als auch das Ministerium für Infrastruktur und Verkehr betreffen.

Öffentliche Reaktionen und Sicherheitsvorkehrungen

Die Regierung hat angekündigt, auf die „sehr ernsthaften Mängel und Unterbesetzungen“ zu reagieren, aber wies die Vorwürfe der Opposition zurück, die Untersuchung behindert zu haben. Ein Regierungssprecher stellte klar, dass die Behauptungen über einen Vertuschungsversuch nicht durch die Ergebnisse des Berichts gestützt werden. Zur Sicherheit während der erwarteten Proteste werden 5.000 Polizisten zur Überwachung in Athen eingesetzt, da Massenproteste und ein allgemeiner Streik auch Flüge, Fähren, öffentliche Dienste und kommerzielle Aktivitäten beeinträchtigen könnten.

Zusammenfassend unterstreichen die Erkenntnisse die Notwendigkeit einer grundlegenden Reform des Schienennetzes in Griechenland. Die Herausforderungen der Vergangenheit und die Lektionen aus dieser Tragödie zeigen auf, dass Mechanismen zur Verhinderung solcher schlimmer Vorfälle dringend erforderlich sind, um die Sicherheit der Reisenden zu gewährleisten. Weitere Informationen zu dem Thema sind auch in den Berichten der Al Jazeera, AP News und EBA zu finden.