Die griechische Insel Santorini wird von einer alarmierenden Serie von Erdbeben heimgesucht. In den letzten 48 Stunden wurden mehr als 200 Erdstöße registriert, deren Stärke zwischen 3 und 4,7 auf der Richterskala schwankt. Diese Erdbebenserie begann am 24. Januar 2025 und zeigt bislang keine Hinweise auf eine Entspannung. Seismologen warnen, dass das Hauptbeben noch bevorstehen könnte. Die Bevölkerung reagiert besorgt: Viele Anwohner haben die Insel bereits verlassen, und die Fähren nach Piräus und Athen sind voll besetzt, während Flüge teilweise ausgebucht sind, wie Tagesspiegel berichtet.

Der Katastrophenschutz ist auf der Insel eingetroffen, und die griechische Regierung hielt am Sonntagabend eine Krisensitzung ab. Die Schulen auf der Insel bleiben geschlossen, und öffentliche Veranstaltungen sind untersagt. Die Behörden haben die Anwohner aufgefordert, Notfallpläne zu befolgen und sich von den Küsten und Häfen fernzuhalten, da eine Tsunami-Gefahr besteht. Pool-Besitzer werden zudem gebeten, ihre Wasserbecken zu leeren, um mögliche Schäden zu vermeiden. Vulkanausbrüche können in diesem Zusammenhang ebenfalls nicht ausgeschlossen werden, wie Merkur erklärt.

Die geologische Situation in Griechenland

Santorini liegt in einer seismisch aktiven Region, die von der Kollision dreier tektonischer Platten geformt wird. Das Land erfährt häufig Erdbeben, wobei die stärksten in der Nähe der Küsten und in den südlichen Inselregionen auftreten. Historisch betrachtet gibt es in Griechenland eine lange Reihenfolge verheerender Erdbeben, das schwerste in der Region Dodekanes im Jahr 1956, welches 53 Todesopfer forderte und einen Tsunami auslöste. Diese Erdbebenereignisse sind Teil einer elastischen Bewegung der Platten, bei der Beben mit Magnituden über 5,0 durchschnittlich alle zwei Jahre vorkommen, und schwere Erdbeben über 7,0 alle acht Jahre.

In der aktuellen Welle von Erdbeben am Vulkan von Santorini sind Mond- und Nachbeben unter Wasser zwischen Santorini und Amorgos zu verzeichnen. Der letzte große Ausbruch des Vulkans ereignete sich zwischen 2011 und 2012, und die letzte katastrophale Eruption fand vor etwa 3.000 Jahren statt. Santorini hat eine Bevölkerung von etwa 15.500 Menschen und zieht jährlich Millionen von Touristen an; im Jahr 2023 besuchten etwa 3,4 Millionen Reisende die Insel. Diese massiven Besucherströme machen eine Notsituation besonders herausfordernd, da viele Touristen sich ebenfalls auf der Insel befinden, und der Vorsitzende des vulkanologischen Instituts mahnt zur Vorsicht, insbesondere für diese Besucher, wie Länder Daten anmerkt.

Angesichts der besorgniserregenden Seismizität und der ungewissen Fortentwicklung der Situation bleibt die Lage in Santorini angespannt. Die Behörden und die Bevölkerung sind gefordert, angemessene Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um sich auf mögliche weitere Erdbeben und die damit verbundenen Risiken vorzubereiten.