HeinsbergKultur

Wohnen in Oberbruch: Neue Führung und Fotoausstellung im Dokumentationszentrum Glanzstoff

Das Dokumentationszentrum Glanzstoff in Oberbruch wartete anlässlich des internationalen Museumstages mit zwei Premieren auf. Zum einen wurde eine neue Führung von Anette Tanz präsentiert, die das Thema des Wohnens in den Fokus rückte. Zum anderen wurde eine Fotoausstellung eröffnet, die die Beteiligung von Glanzstoff am deutschen Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Ausbau der Perlon-Produktion thematisierte.

Anette Tanz hat in den vergangenen Jahren bereits Führungen angeboten, die die markanten Spuren von Glanzstoff in Oberbruch verdeutlichten. Dieses Mal führte sie 25 geschichtsinteressierte Besucher von der Bahnhaltestelle in Oberbruch aus durch die Geschichte des Werkes. Schon kurz nach der Gründung im Jahr 1899 wurden erste Wohnungen für Arbeiter und Angestellte gebaut, um der steigenden Zahl an Mitarbeitern gerecht zu werden.

Die bauliche Entwicklung in der Kolonie wurde durch Anette Tanz entlang der Urbanstraße und der Jordanstraße anschaulich dargestellt. Angefangen bei hölzernen Rundbögen entwickelten sich die Eingangsbereiche zu gemauerten Rundbögen in den Klinkerfassaden von Häusern für vier Familien. Die Bewohner der Kolonie beantragten 1920 sogar, zu Oberbruch zu gehören, um mehr Anerkennung zu erhalten.

Die Geschichte von prächtigen Häusern, Gärten und Bungalows entlang des Birkenwegs und der Ulmenstraße sowie die ehemalige Turnhalle, die 1962 abgerissen wurde, wurden von Anette Tanz während der Führung beleuchtet. Die Tour endete am Bahnhof, wo ein Bericht von der Eröffnung der Bahnstrecke im Jahr 1890 vorgetragen wurde.

Nach der Führung hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, das Dokumentationszentrum zu besuchen und die neue Fotoausstellung zur Perlonproduktion in Oberbruch zu erkunden. Der Förderverein des Zentrums konnte die Metallbuchstaben von der Fassade retten, die auf Generaldirektor Ernst Hellmut Vits verweisen, der maßgeblich an der Ansiedlung der Produktion in Oberbruch beteiligt war.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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