HeinsbergKultur

Wie das Glanzstoff-Dokumentationszentrum in Oberbruch die Geschichte des Perlon-Wunders enthüllt

Anlässlich des internationalen Museumstages präsentierte das Dokumentationszentrum Glanzstoff in Oberbruch zwei bedeutende Neuerungen. Zum einen bot Anette Tanz eine neue Führung an, die den Schwerpunkt auf das Thema Wohnen legte. Diese Führung zeigte, wie Glanzstoff nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich am Auf- und Ausbau der Perlon-Produktion beteiligt war und somit einen Beitrag zum deutschen Wirtschaftswunder leistete.

Bereits in den vergangenen Jahren hatte Anette Tanz an den Museumstagen Führungen angeboten, bei denen sie die markanten Spuren aufzeigte, die Glanzstoff in Oberbruch hinterlassen hatte. Mit der Gründung der Vereinigten Glanzstoff-Fabriken AG wurden bereits im Jahre 1899 die ersten Wohnungen für Arbeiter und Angestellte in der Nähe der Bahnhaltestelle errichtet.

Der Architekt des Unternehmens, Max Greese, plante die Gestaltung der gesamten Kolonie, wobei er auf kleine Ein- und Zweifamilienhäuser setzte, die mit charakteristischen Merkmalen wie heruntergezogenen Dächern und Dachgauben versehen waren. Die Zahl der Mitarbeiter stieg innerhalb weniger Jahre signifikant an, was dazu führte, dass Glanzstoff mit dem Bau von weiteren Häusern versuchte, der sich verschärfenden Wohnungsnot entgegenzuwirken.

Die Führung zeigte den interessierten Gästen auch die bauliche Entwicklung in der Umgebung, wie beispielsweise die Eingangsbereiche mit hölzernen Rundbögen, die im Laufe der Zeit zu gemauerten Rundbögen der Wohnhäuser weiterentwickelt wurden. Weitere Details aus der Geschichte der Kolonie, wie der Wunsch, zu Oberbruch zu gehören, zeugen von den gesellschaftlichen Veränderungen und Entwicklungen in diesem Zeitraum.

Die neue Fotoausstellung im Dokumentationszentrum konzentrierte sich auf die Perlonproduktion in Oberbruch, insbesondere im Kontext des Abrisses der ehemaligen Werksgebäude. Die Besucher konnten Metallbuchstaben von der Fassade retten, die auf den Generaldirektor Ernst Hellmut Vits verwiesen, der maßgeblich an der Ansiedlung der Produktion in Oberbruch beteiligt war. Die Ausstellung und die darin präsentierten Artefakte bieten somit einen Einblick in die bedeutende Rolle, die Glanzstoff in der Entwicklung der Region spielte.

Heinsberg News Telegram-Kanal Kultur News Telegram-Kanal

Rästel der Woche

Ursprünglich wurde es in den 1950er Jahren aus einer Boje entwickelt! Seither ist es ein fester Bestandteil jeder Gartenparty und das Herzstück jeder geselligen Runde im Freien.

Lösung anzeigen
Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"