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Gastronomen in Heinsberg ignorieren Mehrweg-Gesetz: Warum die Umweltschutzmaßnahme zum Flop wird

Anhaltende Probleme mit dem Mehrweg-Gesetz in der Gastronomie

Ein Jahr nach der Einführung des Mehrweg-Gesetzes für Gastronomen zeigt sich, dass die Umsetzung schwieriger ist als gedacht. Die Regelung verlangt, dass für Getränke und Speisen zum Mitnehmen Mehrwegbehälter angeboten werden müssen, es sei denn, das Geschäft ist klein genug und hat weniger als fünf Mitarbeiter.

Die Realität sieht jedoch anders aus: Die meisten Gastronomen bieten auch ein Jahr später keine Mehrwegverpackungen an. Einer der Gründe dafür ist, dass Kunden diese nicht aktiv nachfragen und die Behörden nur unzureichend kontrollieren und sanktionieren. Dadurch entsteht eine gewisse Unsicherheit und auch Unklarheit bezüglich der Umsetzung des Gesetzes.

Ein weiteres Problem sind die verschiedenen Mehrweg-Behälter, die einheitliche Systeme erschweren. Gastronomen bräuchten laut einem Betroffenen, der anonym bleiben möchte, ein einheitliches System, um einen sinnvollen Pfandkreislauf zu ermöglichen. Zudem stellt sich die Frage, ob Kunden bereit sind, Speisen zu bestellen, die sie anschließend selbst spülen müssen – ein Aspekt, der die Akzeptanz von Mehrwegverpackungen beeinflussen könnte.

Grünen-Kreistagsfraktion fordert Maßnahmen

Um dem Problem des mangelnden Angebots an Mehrwegverpackungen entgegenzuwirken, hat die Grünen-Kreistagsfraktion das Thema erneut auf die Tagesordnung des Umweltausschusses gebracht. Jörg van den Dolder, der Fraktionsvorsitzende, gab an, keinen einzigen Betrieb im Kreis Heinsberg gefunden zu haben, der eine Mehrwegalternative anbieten konnte. Dies zeigt das Ausmaß der Problematik und verdeutlicht die Notwendigkeit von Maßnahmen.

Daher forderten die Grünen den Kreis dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, um den Aufbau eines einheitlichen Mehrwegsystems zu unterstützen. Einheitliche Standards sollen geschaffen werden, um Gastronomen die Umsetzung zu erleichtern und den Kunden eine klare Alternative zu bieten. Dies kann auch wirtschaftlich sinnvoll sein, da Verpackungsmaterialien in den letzten Jahren teurer geworden sind.

Herausforderungen bei der Umsetzung und Kontrolle

Die Diskussion über die Effektivität des Mehrweg-Gesetzes geht weiter. Während die Grünen für ein einheitliches System plädieren, argumentiert die CDU dagegen. Sie sehen es nicht als Aufgabe des Kreises an, ein solches System zu etablieren. Die Kontrolle und Durchsetzung des Gesetzes gestalten sich zudem schwierig, da die untere Abfallwirtschaftsbehörde im Kreis Heinsberg über zu wenig Personal verfügt.

Trotz der bestehenden Herausforderungen ist es wichtig, dass das Mehrweg-Gesetz nicht nur auf dem Papier existiert, sondern auch in der Praxis umgesetzt wird. Hier sind sowohl die Gastronomen als auch die Politik gefragt, gemeinsame Lösungen zu finden, um einen nachhaltigen Umgang mit Verpackungsmaterialien zu fördern.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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