HeinsbergKultur

Die Geschichte von Glanzstoff: Neue Führung und Fotoausstellung im Dokumentationszentrum

Anlässlich des internationalen Museumstages präsentierte das Dokumentationszentrum Glanzstoff in Oberbruch zwei aufregende Premieren. Erstmalig bot Anette Tanz eine neue Führung an, die den Fokus auf das Thema Wohnen legte. Darüber hinaus wurde eine Fotoausstellung eröffnet, die die Rolle von Glanzstoff nach dem Zweiten Weltkrieg bei der Perlon-Produktion und dem anschließenden deutschen Wirtschaftswunder beleuchtet.

Anette Tanz hatte bereits in den beiden vorherigen Jahren an Museumstagen Führungen angeboten, die die markanten Spuren von Glanzstoff in Oberbruch aufzeigten. Dieses Mal versammelte sie 25 geschichtsinteressierte Teilnehmer an der Bahnhaltestelle in Oberbruch, wo bereits kurz nach der Gründung im Jahr 1899 die ersten Arbeiterwohnungen entstanden waren. Die Entwicklung der Wohnkolonie wurde von Anette Tanz anhand historischer Bauten, wie der Gansweid-Häuser, eindrucksvoll präsentiert.

Die Zahl der Mitarbeiter bei Glanzstoff stieg rasch an, von anfänglich 250 auf 5000 im Jahr 1917. Die Kolonie wuchs kontinuierlich, und Anette Tanz führte die Gäste durch Straßen wie Urbanstraße und Jordanstraße, um die bauliche Entwicklung aufzuzeigen. Die Bewohner strebten sogar an, sich von der Pfarrei Dremmen zu lösen und zu Oberbruch zu gehören, was auf unterschiedliche Reaktionen stieß.

Auf der anderen Straßenseite wurden im Birkenweg und in der Ulmenstraße prächtige Häuser und Bungalows gebaut, um Fachkräfte anzulocken. Eine besondere Erwähnung erhielt eine verschwundene Turnhalle, die einst Teil des historischen Ortes war. Die Führung endete am Bahnhof, wo Anette Tanz mit schauspielerischem Geschick Ereignisse aus der Vergangenheit wieder aufleben ließ.

Der Abriss des ehemaligen Werksgeländes für die Perlonproduktion und die Rettung des Gebäudeschriftzugs im Dokumentationszentrum bezeugten die bewegte Geschichte von Glanzstoff in Oberbruch. Die neue Fotoausstellung konzentrierte sich auf diese spezielle Periode und zog Besucher an, um Einblicke in die Vergangenheit zu erhalten. Der Förderverein des Dokumentationszentrums konnte sogar die Metallbuchstaben von der Fassade erhalten, die an Generaldirektor Ernst Hellmut Vits erinnern, der maßgeblich an der Ansiedlung der Produktion beteiligt war.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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