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Südafrikanische Parlamentswahlen: ANC verliert absolute Mehrheit – Instabilität droht

Pretoria (dpa) – Nach den Ergebnissen der Parlamentswahl in Südafrika steht der Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC) erheblicher Druck bevor. Erstmals in drei Jahrzehnten hat der ANC die absolute Mehrheit verloren, was nun offiziell bestätigt wurde. Die Bildung einer Koalitionsregierung wird angesichts dieses Ergebnisses eine Herausforderung darstellen, und es herrscht Besorgnis über mögliche politische Instabilität.

Der ANC hat bei den Wahlen 159 der 400 Sitze im Parlament errungen, was einem starken Machtverlust im Vergleich zu vorherigen Wahlen entspricht. Diese Veränderung markiert einen historischen Moment, da der ANC erstmals seit der demokratischen Ära des Landes nicht mehr allein regieren wird.

Präsident Cyril Ramaphosa räumte ein, dass das Volk mit seinen Stimmen gesprochen habe, und betonte die Notwendigkeit, diese Entscheidung zu akzeptieren. Die Wahlbehörde bezeichnete das Ergebnis als „Schlüsselmoment“ für das Land.

Der ANC-Generalsekretär Fikile Mbalula betonte, dass es trotz des enttäuschenden Ergebnisses nichts zu feiern gebe. Die Partei plane, Koalitionsgespräche zu führen, um eine stabile Regierung zu bilden und wichtige wirtschaftliche und soziale Reformen umzusetzen. Die Zeit drängt, da innerhalb von 14 Tagen eine Regierung gebildet und ein Präsident gewählt werden müssen.

Politische Analysten führen den erheblichen Machtverlust des ANC auf eine schwache Regierungsführung zurück. Südafrika leidet seit langem unter wirtschaftlichen Problemen, hoher Arbeitslosigkeit, weitverbreiteter Korruption und anderen Herausforderungen. Trotz vieler Versprechen konnte Ramaphosa als Zuma’s Nachfolger diese Probleme nicht vollständig bewältigen.

Die Rolle des ehemaligen Präsidenten Jacob Zuma und seiner neuen Partei uMkhonto we Sizwe (MK) bleibt angesichts des Wahlergebnisses entscheidend. Zuma, der trotz Korruptionsvorwürfen immer noch eine Anhängerschaft hat, könnte eine bedeutende politische Kraft darstellen. In diesem Kontext forderte Zuma eine „Wiederholung der Wahl“ aufgrund angeblicher Wahlmanipulationen, was von vielen als Drohung gegen die Demokratie angesehen wird.

Die kommende Koalitionsregierung in Südafrika wird auch für Deutschland und Europa von Bedeutung sein. Als stärkste Volkswirtschaft des Kontinents und als Mitglied der G20 ist Südafrika ein wichtiger Partner für internationale politische und wirtschaftliche Beziehungen. Die Entwicklungen in Südafrika werden daher genau beobachtet, um mögliche Auswirkungen auf die regionale und globale Ebene zu verstehen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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