Eine brutale Tat erschütterte die Bevölkerung von Hamm, Nordrhein-Westfalen, als drei junge Menschen am frühen Morgen des 3. Oktober auf ein fahrendes Auto schossen. Das Feuer wurde auf einen Audi in Bockum-Hövel eröffnet, wobei eine 18-jährige Frau durch zwei 9-Millimeter-Projektile schwer verletzt wurde. Die Kugel traf die junge Frau im Kopf, zwischen Klein- und Großhirn, und hätte sie laut medizinischer Einschätzung beinahe getötet, wäre sie nur wenige Millimeter daneben getroffen worden.
Die mutmaßlichen Täter, zwei 19- und 20-jährige Zwillingsbrüder sowie ein 20-jähriger Mann, werden wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung vor Gericht gestellt. Der Prozess soll am 23. April vor der Großen Strafkammer am Jugendgericht des Landgerichts Dortmund beginnen, mit der Ansetzung von sechs Verhandlungstagen. Die Beschuldigten werden der gemeinschaftlichen Tatbegehung beschuldigt, wobei sie bereits einen Tag nach der Tat bei der Polizei aufgetaucht sind und die mutmaßliche Tatwaffe abgeliefert haben.
Die Hintergründe der Tat werden auf eine vorangegangene Auseinandersetzung auf einer 80er/90er-Jahre-Party zurückgeführt, die im Kolpinghaus Werne stattfand. An diesem Abend sollen die Angeklagten bereits das spätere Opfer und dessen Begleiter attackiert haben. Später lockten sie die junge Frau aus ihrem Elternhaus und setzten die gewalttätigen Handlungen fort. Der Vorfall eskalierte, als die 19-jährige Frau von Freunden abgeholt wurde, um zur Polizeiwache gebracht zu werden – auf dem Weg dorthin fielen die verhängnisvollen Schüsse.