Prozess gegen mutmaßliche Fluchthelfer in Ludwigshafen: Häftling während Arztbesuch befreit

Der Prozess wegen der Gefangenenbefreiung eines Häftlings der Justizvollzugsanstalt (JVA) Mannheim hat vor dem Amtsgericht Ludwigshafen begonnen. Dabei werden zwei mutmaßliche Fluchthelfer angeklagt, darunter ein 21-jähriger Angeklagter, dem unter anderem tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte und unerlaubter Waffenbesitz vorgeworfen wird. Er ist der jüngere Bruder des befreiten Häftlings. Die zweite Angeklagte, eine 24-jährige ehemalige JVA-Mitarbeiterin, wird wegen Gefangenenbefreiung und Strafvereitelung im Amt angeklagt. Beide Angeklagten haben zu Prozessbeginn ihre Taten vollumfänglich eingeräumt.

Der Vorfall ereignete sich im Dezember, als der Häftling während eines Arztbesuchs im Klinikum Ludwigshafen entkam. Unterstützt wurde er von einem Komplizen, der vor Ort mit einer Schreckschusspistole Schüsse in die Luft abfeuerte, um die Flucht zu ermöglichen. Anschließend wurden der entflohene Häftling und sein mutmaßlicher Helfer in einem Hotel in Weinheim bei Heidelberg festgenommen. Die ehemalige JVA-Mitarbeiterin aus Mannheim wird beschuldigt, dem Häftling bei der Planung seiner Flucht geholfen zu haben, indem sie ein Mobiltelefon in die JVA einschmuggelte.

Im Rahmen des Prozesses wurden auch die ermittelnden Polizeibeamten als Zeugen geladen. Bisher sind keine weiteren Verhandlungstermine geplant. Die Stadt Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz wird somit Schauplatz dieses prominenten Prozesses, der die Befreiung eines Häftlings aus der JVA Mannheim zum Thema hat.