Mysteriöser Vorfall im Hauptbahnhof Hamm: Mann taucht unverletzt wieder auf

Ein Mann wurde gegen halb zehn vom Bahnsteig aus in das Gleis 10 am Hauptbahnhof Hamm gelaufen. Der Lokführer eines einfahrenden ICEs beobachtete, wie der Mann sich in das Gleis kniete und nach vorn beugte. Trotz einer Notbremsung konnte der Mann nicht überrollt werden, da er sich unter dem Zug versteckte. Rettungskräfte wurden alarmiert, alle Gleise gesperrt, und der Bahnsteig wurde evakuiert. Die etwa 360 Fahrgäste des ICE mussten den Zug verlassen, während die Einsatzkräfte erfolglos nach dem Mann suchten.

Erst nach der Auswertung von Videoaufnahmen im Hauptbahnhof Hamm konnte die Bundespolizei den Mann lokalisieren. Er tauchte kurz nachdem der Zug zum Stillstand kam unter dem ICE hervor und verließ den Bahnhof über den Haupteingang, offensichtlich unverletzt. Eine Fahndung in Krankenhäusern brachte keine Ergebnisse. Der Mann, etwa 65 Jahre alt mit kräftiger Statur, grauem Vollbart und in dunkler Jacke, blauer Jeans und dunkler Baseballkappe, wird von der Polizei gesucht. Personen, die Hinweise zu dem Mann haben, werden gebeten, sich mit der Bundespolizei in Verbindung zu setzen.

Der Vorfall hatte erhebliche Auswirkungen auf den Bahnverkehr in Hamm. Fünf Züge fielen teilweise aus, und insgesamt erhielten 37 Züge knapp 30 Stunden Verspätung. Das betroffene Gleis wurde um 23.17 Uhr wieder freigegeben, nachdem das Notfallmanagement der Deutschen Bahn gegriffen hatte. Zuvor waren bereits die nicht betroffenen Gleise freigegeben worden.