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Konflikt im US-Finanzkapitalismus: Bidens Rückzug und Trumps Aufstieg

Inmitten von Bidens Rückzug aus dem Präsidentschaftswahlkampf am 24. Juli 2024 spitzt sich der Konflikt zwischen den US-Finanzoligarchien, angeführt von BlackRock und gefördert von Trump-Anhängern wie J. D. Vance und Elon Musk, zu, was die politische Landschaft des amerikanischen Kapitalismus grundlegend beeinflussen könnte.

BlackRock-Hauptsitz, 50 Hudson Yards, New York City; Bild: Dazzling4, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Der Konflikt im US-Finanzsektor: Ein Blick auf Bidens Rücktritt

Der Rücktritt von Joe Biden aus dem Präsidentschaftswahlkampf hat nicht nur politische Wellen geschlagen, sondern auch einen tiefen Bruch innerhalb der Strukturen des amerikanischen Finanzkapitalismus offengelegt. Die Erschütterungen, die dieser Rücktritt mit sich bringt, sind nicht nur für die Demokratische Partei von Bedeutung, sondern betreffen auch die Verhältnisse innerhalb der großen Finanzinstitutionen, die das wirtschaftliche Geschehen in den USA maßgeblich beeinflussen.

Ein aufkommender Widerstand gegen die Superfonds

Mit dem Aufstieg von Donald Trump und der Wahl von J. D. Vance zum Vizepräsidenten bildet sich ein wachsender Widerstand gegen die übermächtigen Finanzkonzerne, die oft als „Big Three“ bezeichnet werden: BlackRock, Vanguard und State Street Global Advisors. Diese Unternehmen stehen in enger Verbindung zu den Demokraten. Über die Bidens und Harris’ Stabsmitglieder, die direkte Verbindungen zu BlackRock haben, wird das Ausmaß dieser Verbindung deutlich.

Die Rolle prominenter Akteure

Ein zentraler Darsteller dieser Konflikts ist Jamie Dimon, der CEO von J.P. Morgan, der lange Zeit als möglicher Präsidentschaftskandidat der Demokraten galt. Unter der Unterstützung von Janet Yellen hat die Federal Reserve Strategien der Superfonds gefördert, indem bedeutende Käufe ihrer börsengehandelten Fonds (ETFs) unterstützt wurden. Dadurch entsteht eine Symbiose zwischen den politischen Machtstrukturen und den Finanzgiganten, die nun angefochten wird.

Bedeutende Allianzen im Kapitalismus

Die oppositionellen Kräfte umfassen nicht nur große Hedge-Fonds, wie die von John Paulson, sondern auch prominente Ölmagnaten wie Timothy Dunn und Harold Hamm. Diese Akteure sind besorgt über die Entwicklung eines Marktes, der vom Einfluss der Superfonds dominiert wird. Ihre Allianz ist vielfältig und umfasst auch alteingesessene Milliardäre, wie die Mellons, die die Macht von Larry Fink kritisieren, sowie Bernie Marcus, den Gründer von Home Depot.

Die Auswirkungen auf Europäische Beobachter

Auf der internationalen Bühne bleibt Europa abwartend. Die allgemeine Haltung lautet: „Wir können uns nicht in die Wahlen eines anderen Landes einmischen.“ Diese Zurückhaltung unterstreicht die Unsicherheit, die der Wechsel in der US-amerikanischen politischen Landschaft mit sich bringt. Die Entwicklungen könnten entscheidende Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Europa und den USA haben.

Ein bedeutender Wendepunkt im Kapitalismus

Insgesamt verdeutlicht der Rücktritt Bidens, dass die Machtverhältnisse innerhalb des amerikanischen Kapitalismus im Umbruch sind. Während Trump und seine Unterstützer sich formieren, führt dies zu einem internen Konflikt um die Kontrolle und Ausrichtung der Finanzströme. Diese dynamischen Veränderungen könnten nicht nur die politische Landschaft, sondern auch das grundlegende Wirtschaftsmodell in den USA beeinflussen und dessen Stabilität gefährden.

Lebt in Bremen und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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