Die israelische Armee setzt ihre Vormarsch in Rafah im Süden des Gazastreifens fort, um die islamistische Hamas zu bekämpfen. Nach Angaben von Armeesprecher Daniel Hagari haben die Bodentruppen nun das Gebiet Schabura erreicht, von wo aus die Hamas-Terroristen operieren. Der Internationale Gerichtshof wird heute über Südafrikas Forderung entscheiden, dass Israel sich aus Rafah zurückzieht. Obwohl die Entscheidungen des Gerichts bindend sind, fehlen konkrete Mittel, um die Umsetzung zu erzwingen.
Die israelische Armee hat Berichten zufolge mehr als 180 Terroristen in Rafah eliminiert und Abschussvorrichtungen sowie Raketen zerstört, die auf israelisches Gebiet abgefeuert werden sollten. Darüber hinaus wurden unterirdische Tunnel der Hamas entdeckt und Schächte ausgehoben. Die Evakuierungsaufrufe der israelischen Armee führten dazu, dass rund eine Million Zivilisten die Stadt verlassen haben. Rafah gilt als letzte halbwegs intakte Stadt im Gazastreifen nach fast acht Monaten Krieg.
Der Krieg wurde durch ein Massaker am 7. Oktober des letzten Jahres ausgelöst, bei dem Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen mehr als 1200 Menschen töteten und über 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppten. Minister Benny Gantz befürwortet eine Untersuchungskommission, um die Hintergründe dieses Terrorangriffs aufzudecken. CIA-Direktor Bill Burns plant, Treffen mit dem Chef des israelischen Mossads und Vertretern aus Katar und Ägypten abzuhalten, um die festgefahrenen Gespräche über die Freilassung von Geiseln und eine mögliche Waffenruhe wiederzubeleben.
Die USA erwägen nach dem Ende des Krieges eine beratende Rolle bei der Verwaltung und dem Wiederaufbau des Gazastreifens zu übernehmen. Es wird diskutiert, einen zivilen US-Beamten als Berater für eine künftige mehrheitlich palästinensische Sicherheitstruppe in Gaza einzusetzen. Trotz Planungen einer palästinensischen Sicherheitstruppe im Gazastreifen lehnt Ministerpräsident Netanjahu eine Beteiligung der Palästinensischen Autonomiebehörde ab, um einer Stärkung der Hamas vorzubeugen.
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