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Gerichtsstreit um Boatengs Äußerungen: Mutter von Kasia Lenhardt kämpft

Im Berufungsprozess gegen Jérôme Boateng am Berliner Kammergericht klagt die Mutter der verstorbenen Ex-Partnerin Kasia Lenhardt, um weitere diffamierende Aussagen des ehemaligen Fußballspielers über ihre Tochter zu unterbinden, die das postmortale Persönlichkeitsrecht und die Verbreitung von Unwahrheiten betreffen.

Der Rechtsstreit um das postmortale Persönlichkeitsrecht von Kasia Lenhardt???????, die im Februar 2021 verstorben ist, weckt in der Gesellschaft ein starkes Interesse. Das Berliner Kammergericht wird am Donnerstag, den 14.00 Uhr, über eine Unterlassungsklage entscheiden, die die Mutter des Models gegen den ehemaligen Fußballspieler Jérôme Boateng eingereicht hat.

Der Hintergrund der Klage

Die Mutter der 2012 Finalistin bei «Germany’s Next Topmodel» möchte verhindern, dass Boateng’s Äußerungen aus einem Interview weiter verbreitet werden. Diese Aussagen, so argumentiert sie, enthalten Unwahrheiten über ihre Tochter und haben sie in der Öffentlichkeit unfair dargestellt. Ihr Rechtsanwalt, Markus Hennig, stellt klar: «Ihr geht es darum, Äußerungen über ihre verstorbene Tochter, die Unwahrheiten beinhalten, zu unterbinden.»

Der juristische Kontext

Die Klage berührt auch rechtliche Fragestellungen, die im digitalen Zeitalter zunehmend an Bedeutung gewinnen. Es geht darum, wie die Richter mit dem sogenannten postmortalen Persönlichkeitsrecht umgehen. Hennig weist darauf hin, dass die bisherigen rechtlichen Rahmenbedingungen für Hinterbliebene oft unzureichend sind. «Die bisherige Rechtsprechung trägt dem digitalen Zeitalter nicht Rechnung», erklärt er.

Öffentliche Reaktionen und Demonstrationen

Vor Verhandlungsbeginn plant eine Gruppe von Aktivisten, vor dem Gerichtsgebäude eine Kundgebung mit dem Titel «Demo gegen Gewalt gegen Frauen» abzuhalten. Diese Veranstaltung wird von sozialen Medien unterstützt und soll Aufmerksamkeit auf Gewalt gegen Frauen lenken. Die Berliner Polizei erwartet etwa 60 Teilnehmer.

Die Folgen für Jérôme Boateng

Boateng sieht sich nicht nur in diesem rechtlichen Trouble, sondern steht auch wegen eines anderen Vorfalls unter Druck. Vor kurzem wurde er wegen vorsätzlicher Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 40 Tagessätzen à 5000 Euro verurteilt, was einer Gesamtstrafe von 200.000 Euro entspricht. Dieses Urteil ist noch nicht endgültig, da die Münchner Staatsanwaltschaft Revision eingelegt hat.

Die Relevanz des Falls

Die Klage und die damit verbundene öffentliche Debatte sind nicht nur für die beteiligten Personen von Bedeutung, sondern werfen Licht auf einen größeren gesellschaftlichen Trend im Umgang mit postmortalen Rechten. In einer Zeit, in der soziale Medien und öffentliche Meinungen schnell formbar sind, stellt sich die Frage, wie die Privatsphäre verstorbener Personen gewahrt werden kann. Die Entwicklung des Rechtsrahmens wird empfindlich auf solche gesellschaftlichen Fragen reagieren müssen.

Insgesamt zeigt dieser Fall, wie die Ehe, das Leben und die Trauer um eine Person auch Jahre nach ihrem Tod weiterhin von Diskussionen und rechtlichen Auseinandersetzungen begleitet sein kann. Die kommenden Verhandlungen werden nicht nur Boatengs Zukunft, sondern auch die Weiterentwicklung des Persönlichkeitsrechts in der digitalen Ära stark beeinflussen.

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