Der Meteorologe Karsten Schwanke hat angesichts der jüngsten Hochwasserereignisse Verbesserungen bei Mess- und Vorhersagesystemen gefordert. Insbesondere bei Starkregenereignissen seien viele automatisierte Vorhersagen überfordert, wie sich in Süddeutschland und zuvor im Saarland gezeigt habe. Schwanke betonte diese Herausforderungen während der Fachmesse „112 Rescue“ in Dortmund, die sich auf Extremwetterereignisse konzentrierte.
Die deutliche Zunahme von Temperaturrekorden und Starkregenereignissen sei bereits messbar, so Schwanke. Er warnte davor, dass diese Entwicklung weiter anhalten werde und betonte die Notwendigkeit, besser darauf vorbereitet zu sein. Der Meteorologe kritisierte, dass die mathematischen Modelle bei Vorhersagen von Niederschlägen oft Mängel aufweisen, insbesondere hinsichtlich der Auswirkungen vor Ort. Es fehle an präzisen Angaben zu möglichen Flutwellen, Überschwemmungsgebieten und Wasserständen in diversen Regionen.
In Bezug auf den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz räumte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul ein, dass dieses Thema außerhalb von Fachkreisen lange vernachlässigt wurde. Die Flutkatastrophe von 2021 habe jedoch verdeutlicht, dass erheblicher Nachholbedarf bestehe. Reul versprach politische Unterstützung, um die Themen weiterzuentwickeln und den Schutz der Bevölkerung zu stärken.
Die Fachmesse „112 Rescue“ bietet Praktikern und Experten aus Feuerwehren, Rettungsdiensten und Katastrophenschutz die Möglichkeit, sich über neue Arbeitsmittel und Technologien zu informieren. Innovative Produkte wie ferngesteuerte Rettungsboote, Löschdrohnen und moderne Rettungsfahrzeuge werden präsentiert. Zu den Neuheiten gehören eine mobile Einsatzzentrale in einem Container, die als Notfallzentrum fungieren kann, sowie ein Einsatzroboter, der insbesondere bei Waldbränden hilfreich ist. Die Messe, die bei der Premiere bereits 13.000 Besucher anzog, bietet eine Plattform für den Austausch und die Weiterentwicklung im Bereich des Katastrophenschutzes und der Notfallrettung.
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