Hamm

Chaos am Nordendamm: Fußballspiel BV 09 gegen TSV Hamm-Heessen abgebrochen

In der Fußball-Kreisliga B wurde das Spiel zwischen dem BV 09 Hamm und dem TSV Hamm-Heessen am 20. August 2024 aufgrund eines Gerangels um einen Einwurf und darauf folgender roter Karten vorzeitig abgebrochen, was zu Verwirrung und Unverständnis bei den beteiligten Mannschaften führte.

In der Fußball-Kreisliga B war das Match zwischen dem BV 09 Hamm und dem TSV Hamm-Heessen ein vielversprechendes Aufeinandertreffen, das jedoch abrupt endete. Am Nordendamm, wo das Spiel stattfand, rollte der Ball nicht mehr, als der Schiedsrichter Yüksel Tiral das Spiel 20 Minuten vor dem offiziellen Ende abbrach. Die Begegnung stand zu diesem Zeitpunkt bereits 0:5 gegen den BV 09 Hamm, der von der Überlegenheit der Gäste aus Hamm-Heessen sichtlich überfordert war.

Heinz Schroth, der Trainer des BV 09, äußerte sich später schockiert über den Vorfall: „Ich bin immer noch baff. Das war ein absolut ruhiges Spiel, in dem der TSV gut gespielt hat, in der Höhe verdient mit 5:0 in Führung lag – und dann so etwas.“ Die Überraschung über den abrupten Spielabbruch lässt sich gut nachvollziehen, bedenkt man, dass die Partie zuvor ohne weitere Aufregungen verlaufen war.

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Chaos auf dem Platz

Der TSV Hamm-Heessen dominierte das Spiel von Anfang an, auch wenn sie aufgrund einer Gelb-Roten Karte ab der 60. Minute in Unterzahl spielten. Trotz dieser Unterzahl wurden sie nicht zurückgeworfen und führten zur Halbzeit souverän mit 5:0. Doch dann kam der Moment, der das Spiel ins Chaos stürzte: Ein Gerangel zwischen den Spielern beider Teams wegen eines Einwurfes führte zu weiteren Spannungen. Der Unparteiische entschied, einen bereits verwarnteren Spieler des TSV mit Gelb-Rot vom Platz zu schicken, was Unmut auslöste. Die Situation eskalierte, als ein weiterer Spieler des TSV ebenfalls eine Gelb-Rote Karte erhielt, weil er sich lautstark über die erste Entscheidung beschwerte.

Inmitten dieser hitzigen Auseinandersetzung verloren sowohl der Trainer Bülent Karakaya als auch ein Betreuer die Beherrschung und wurden ebenfalls für ihr Verhalten mit Rot bestraft. Diese Vorfälle führten dazu, dass Schiedsrichter Tiral das ‚STOPP-Konzept‘ anwenden wollte, um die Gemüter zu beruhigen. Doch letztlich entschied er sich, das Spiel abzubrechen. Torsten Perschke, Vorsitzender des Kreisschiedsrichterausschusses, beschreibt die Situation: „Mir wurde berichtet, dass der Trainer im Vollsprint hinter dem Schiedsrichter hergerannt ist.“ Die Sicherheitskräfte mussten einschreiten und den Trainer daran hindern, weiter nach dem Schiedsrichter zu laufen, was die Entscheidung des Schiedsrichters, das Spiel zu beenden, nur unterstützte.

Diffizile Situation für den TSV Hamm-Heessen

<pErkan Ulus, der Sportliche Leiter des TSV Hamm-Heessen, brachte seine Sicht der Dinge vor. Seiner Meinung nach waren die Entscheidungen des Schiedsrichters zwar hart, aber gerechtfertigt: „Die beiden Gelb-Roten Karten gegen uns bei dem Einwurf waren berechtigt. Da gibt es keine zwei Meinungen.“ Er fügte hinzu, dass die Handlungen ihres Trainers nicht als Bedrohung oder Beleidigung des Schiedsrichters interpretiert werden sollten. „Es gab da keine Beleidigungen und auch keine Bedrohungen“, versicherte Ulus und fragte sich, warum das Spiel nicht hätte fortgesetzt werden können, nachdem die Situation sich etwas beruhigt hatte.

Der Abbruch des Spiels führt nun dazu, dass eine Spruchkammer darüber entscheiden muss, wie die Partie gewertet wird. Trotzdessen äußert sich Ulus frustriert: „Wir wollen nur vernünftig arbeiten – und dann so ein Mist.“ Die Ungewissheit über die Entscheidung der Spruchkammer wird sowohl den BV 09 Hamm als auch den TSV Hamm-Heessen belasten. Beide Teams hoffen auf eine schnelle Klärung, um ihre weiteren Pläne in der Liga realisieren zu können.

Ein Blick auf das Geschehen

Der Vorfall zeigt, wie schnell ein Spiel in der Kreisliga B aufgrund emotionaler Momente und unvorhergesehener Situationen aus den Fugen geraten kann. Miet Raaschulte von einem friedlichen Fußballspiel war hier keine Rede mehr, nachdem sich die Gemüter während dieser hitzigen Phase erhitzten. Solche Ereignisse sind nicht nur für die betroffenen Spieler und Trainer schwierig, sondern werfen auch Fragen zur Schiedsrichterausbildung und zu den notwendigen Maßnahmen auf, um solche Eskalationen in Zukunft zu verhindern.

Die Ereignisse rund um das abgebrochene Fußballspiel zwischen dem BV 09 Hamm und dem TSV Hamm-Heessen werfen viele Fragen zu den Abläufen und dem Verhalten auf dem Platz auf. Um die Situation besser einordnen zu können, interessieren sich Fußballfans und Experten gleichermaßen für die Hintergründe und Regularien im Amateurfußball.

Einblick in die Regeln des Amateurfußballs

Im Amateurfußball gibt es klare Richtlinien, die das Spiel und das Verhalten der Spieler und Offiziellen regeln. Dazu gehören auch die Maßnahmen, die ein Schiedsrichter ergreifen kann, wenn die Disziplin auf dem Platz nicht gewahrt bleibt. Die Einführung der STOPP-Regel, wie sie im Fall des abgebrochenen Spiels erwähnt wurde, soll dazu dienen, Konflikte zu deeskalieren und die Spieler zu beruhigen, bevor es zu ernsthaften Ausschreitungen kommt. Schiedsrichter haben die Autorität, ein Spiel abzubrechen, wenn sie glauben, dass ihre Sicherheit gefährdet ist oder eine unkontrollierte Situation entstanden ist.

Ein weiterer wichtig Punkt sind die Konsequenzen für Teams und Spieler nach einem Spielabbruch. In der Regel wird der Vorfall von einer Spruchkammer untersucht, die entscheidet, ob das Spiel wiederholt oder das Ergebnis für eine der beiden Mannschaften gewertet wird. Dies geschieht meist unter Berücksichtigung der Spielstand, der Fairness und der Ursachen des Abbruchs.

Die Rolle der Schiedsrichter im Amateurfußball

Schiedsrichter spielen eine entscheidende Rolle im Amateurfußball. Sie sind nicht nur für die Einhaltung der Regeln verantwortlich, sondern auch für die Aufrechterhaltung des Fair Play und die Sicherheit aller Beteiligten. Die Schiedsrichterei im Amateurbereich wird oft von euch hoch geschätzt, da viele der Schiedsrichter als Freiwillige tätig sind und daher die Herausforderungen und Dramen eines Spiels hautnah miterleben.

Die Ereignisse in Hamm haben Diskussionen über die Herausforderungen des Schiedsrichterwesens im Amateurfußball angestoßen. Sie müssen nicht nur die Regeln im Kopf haben, sondern auch in der Lage sein, unter Druck zu entscheiden und gegebenenfalls die Ruhe zu bewahren, wenn Konflikte auf dem Spielfeld auf auftreten. Die erwähnte Entscheidung des Schiedsrichters, die neue STOPP-Regel anzuwenden, zeigt, dass es Versuche gibt, diese Herausforderungen zu meistern, um ein sicheres Umfeld für alle zu gewährleisten.

Die Schiedsrichterausbildung selbst hat in den letzten Jahren zugenommen, um junge Schiedsrichter besser auf ihre Aufgaben vorzubereiten und sie mit den nötigen sozialen und kommunikativen Kompetenzen auszustatten. Hierbei wird ein großes Augenmerk auf Gewaltprävention und das Management kritischer Spielsituationen gelegt.

Lebt in Bremen und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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