Hamm

Anstieg des Antiziganismus: Dramatische Zunahme von Gewalt gegen Sinti und Roma.

Antiziganismus auf dem Vormarsch: Eine alarmierende Entwicklung

Frankfurt (dpa) – Die Meldestelle für Antiziganismus, MIA, verzeichnete im letzten Jahr einen besorgniserregenden Anstieg von Diskriminierungs- und Gewaltvorfällen gegen Sinti und Roma. Die Zahl der gemeldeten Vorfälle verdoppelte sich fast auf 1233, was die Community zutiefst beunruhigt.

Laut dem Jahresbericht 2023 von MIA wird dieser drastische Anstieg teilweise darauf zurückgeführt, dass Betroffene vermehrt Anzeige erstatten. Dennoch betrachtet der Zentralrat der Sinti und Roma die Situation als dramatisch angesichts ihrer belasteten Geschichte.

Der Kampf gegen Antiziganismus

Die zunehmende Gewaltbereitschaft zeigt sich in verschiedenen Formen, von tätlichen Angriffen bis hin zu Schmierereien mit hasserfüllten Symbolen an Grabstätten. Die Verbreitung antiziganistischer Parolen in Fußballstadien und in der politischen Propaganda schürt den Hass gegenüber der Minderheit.

Neben den offensichtlichen Fällen von Gewalt und Sachbeschädigung sind vor allem Alltagssituationen geprägt von Verleumdung und Ausgrenzung, wie zum Beispiel herabsetzende Kommentare im Bildungsbereich. Eine Lehrerin, die einer Schülerin mit romani Hintergrund nahelegte, dass sie ohnehin bald verheiratet sein würde, illustriert nur zu gut die verbale Diskriminierung, mit der sich die Betroffenen konfrontiert sehen.

Behörden als Schauplatz des Unrechts

Besonders alarmierend ist die Rolle von Behörden, die Berichten zufolge in einem Viertel der diskriminierenden Vorfälle verwickelt waren. In einigen Fällen wurden Betroffene bei der Anzeige von rassistischen Vorfällen durch Polizeikräfte nicht ernst genommen und stattdessen mit Misstrauen behandelt. Ein besonders schockierendes Beispiel schildert den Einsatz eines Polizeihundes gegen einen gefesselten Mann in einem Flüchtlingsheim, der schwer verletzt wurde.

Die Situation ist umso besorgniserregender, wenn man bedenkt, dass in Deutschland bis zu 150.000 deutsche Sinti und Roma sowie hunderttausende zugewanderte Roma leben. Die Meldestelle MIA, die 2022 gegründet wurde und vom Bundesinnenministerium gefördert wird, spielt eine entscheidende Rolle bei der Erfassung und Bekämpfung von Antiziganismus im Land.

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