In einem äußerst schweren Kampf liefern sich die ukrainischen Verteidiger und die russischen Invasoren im Nordosten der Ukraine Auseinandersetzungen. Präsident Wolodymyr Selenskyj gab an, dass die russische Offensive immer mehr Ortschaften in der Region erfasst und einige Dörfer bereits von einer „Grauzone“ in eine Kampfzone umgewandelt wurden. Die Stadt Wowtschansk, die früher knapp 19.000 Einwohner hatte, befindet sich nun im Fokus der aktuellen Kampfhandlungen, während nur noch knapp 500 Einwohner ausharren.
Selenskyj betonte die Bedeutung ukrainischer Gegenangriffe und den erbitterten Widerstand der Streitkräfte gegen die Besatzer. Es sei entscheidend, dem Besatzer so viele Verluste wie möglich zuzufügen. Gleichzeitig warnte Selenskyj die Bevölkerung vor Panik und russischen Informationsoperationen, die Angst schüren sollen. Er ermutigte die Menschen, sich von Fakten leiten zu lassen, die Verteidigungskräften zu vertrauen und nicht von Emotionen oder Gerüchten beeinflussen zu lassen.
US-Außenminister Antony Blinken äußerte seine Überzeugung, dass die ukrainischen Streitkräfte ihre Positionen bei Charkiw halten können und sich erfolgreich der russischen Aggression entgegenstellen werden. Er betonte die Unterstützung der USA sowie über 50 anderer Länder für die Ukraine. Auch bei Angriffen in der russischen Grenzregion Belgorod, wo mindestens 13 Menschen starben und 31 verletzt wurden, bleibt die internationale Solidarität mit der Ukraine bestehen.
Am heutigen Tag wird Bundeskanzler Olaf Scholz mit den Regierungschefs mehrerer skandinavischer Länder tagen, um unter anderem die Sicherheitslage in Europa und die Unterstützung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland zu diskutieren.