Der Schutz der Artenvielfalt in Neuried steht im Fokus des neuen Waldweideprojekts am Baggersee Dreibauerngrund. Die Idee, eine kleine Rinderherde zur Beweidung der Flächen einzuführen, soll dazu beitragen, offene Kiesufer zu schaffen und gefährdete Arten wie den Flussregenpfeifer anzusiedeln.
Förster Gunter Hepfer präsentierte kürzlich den Ortschaftsräten das Konzept, die zuvor offenen Kiesufer am Baggersee wiederherzustellen. Die Rinder sollen dort sowie im angrenzenden Wald dafür sorgen, dass das Kiesufer von Bewuchs frei bleibt, um Lebensraum für spezialisierte und bedrohte Arten zu schaffen.
Besonders der Flussregenpfeifer, der im offenen Kies brütet, benötigt solche Lebensräume dringend. Nachdem die offenen Kiesufer während des Kiesabbaus bereits attraktive Lebensräume für diese Arten boten, droht nun ein Verlust dieser Lebensräume aufgrund der Gehölzsukzession. Die Beweidung mit Rindern soll helfen, die Flächen offen zu halten und den Lebensraum langfristig zu sichern.
Das Projekt erstreckt sich über eine Fläche von sieben Hektar im FFH- und Vogelschutzgebiet, die bereits seit mehr als 20 Jahren nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt wurde. Das Regierungspräsidium wird die Finanzierung übernehmen, und die Rinder werden von einem Landwirt betreut. Die Räte zeigten sich größtenteils positiv gegenüber dem Projekt, welches die Artenvielfalt stärken und die Möglichkeit einer Mehrfachnutzung durch die Waldweide bieten soll.
Das Waldweideprojekt in Neuried stellt somit einen wichtigen Schritt im Artenschutz dar und zeigt, wie Naturschutz und Landnutzung harmonisch miteinander vereint werden können. Es unterstreicht die Bedeutung von gezielten Maßnahmen zur Erhaltung bedrohter Arten und ihrer Lebensräume in unserer Region.