Köln (dpa) – Kunst oder Kommerz? Diese brennende Frage stellt sich Chilly Gonzales in seinem neuesten Werk «Gonzo», das heute veröffentlicht wird! Der kreative Kopf, der als Jason Charles Beck das Licht der Welt erblickte, ist kein Unbekannter – und geht jetzt das Thema Kunst und Moral direkt an die Wurzel! Nach jahrelangen Instrumental-Alben ist es nun an der Zeit, seine Gedanken in kraftvolle Texte zu verwandeln, die den Zuhörer auf eine emotionale Reise mitnehmen!
Wie fühlt es sich an, wenn man die Seele seiner Kunst entblößt? «Das erste Mal, als ich unterhalten habe, war das erste Mal, dass ich mich vernünftig fühlte» – diese kraftvolle Eröffnungszeile des Titelsongs «Gonzo» gibt den Ton an. Ein eindringlicher Auftakt, der zur Reflexion über die eigene Geschichte des Künstlers anregt. In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur verrät der 52-jährige Kanadier, dass er 2022 wieder mit dem Songwriting begann und dass diese Lieder ihn am meisten ansprechen: «Ich denke dabei nicht an mein Publikum, sondern folge einfach meinen innersten Gedanken», erklärt Gonzales!
Ein Wurf gegen den Algorithmus
Der Höhepunkt von «Gonzo» ist ohne Zweifel der mitreißende Track «Neoclassical Massacre». Dieser leidenschaftliche Anklage richtet sich gegen Musiker, die sich dem Algorithmus und der Logik von Streaming-Diensten unterordnen, um den kommerziellen Erfolg zu maximieren. Gonzales lässt keinen Zweifel daran, dass echte Kunst über das Geschäft hinausgeht. «Die Rolle eines Künstlers ist es, mit dem Algorithmus zu spielen, nicht umgekehrt. Wir sollten die Kontrolle über das, was wir schaffen, nicht abgeben», so seine klare Botschaft.
Einer der provokativsten Songs, die auf «Gonzo» zu hören sind, trägt den markanten Titel «F*ck Wagner». Gonzales konfrontiert die offensichtlichen moralischen Dilemmata rund um das Werk des Orchestermagiers Richard Wagner. Und das tut er mit einer faszinierenden Mischung aus Bewunderung und Abscheu. «Ich bin ein Fan seiner Musik, doch seine hasserfüllte Rhetorik wirft Fragen auf», sagt er. Diese Auseinandersetzung führte ihn dazu, seinen eigenen Vater zu fragen, warum dieser die Musik eines Mannes hörte, der antisemitische Ansichten vertreten hatte.
Ein Wandel in Köln?
Als Reaktion auf diese moralische Zwickmühle hat Gonzales sogar eine umstrittene Petition ins Leben gerufen! Er fordert die Umbenennung einer Richard-Wagner-Straße in Köln in Tina-Turner-Straße! «Das soll nicht heißen, dass alle kontroversen Figuren aus den Geschichtsbüchern verschwinden sollten. Wir müssen einen Weg finden, um mit der Kunst derjenigen umzugehen, die nicht perfekt waren», betont der Musiker. Mit dieser Forderung will er ein Zeichen setzen!
Chilly Gonzales‘ neues Album steht nicht nur für eine musikalische Neuausrichtung, sondern auch für eine tiefgründige Diskussion über Kunst, Ethik und die Verantwortung von Künstlern. Begleitet von einer kraftvollen musikalischen Darbietung, wird «Gonzo» sicherlich die Gemüter erhitzen und zum Nachdenken aufrufen.