Kind mit Gendefekt von Schule verwiesen: Eltern kämpfen für Gerechtigkeit in Hagen

Die neunjährige Nora ist ein besonderes Kind, das aufgrund eines Gendefekts anders entwickelt ist als andere Kinder. Aufgrund ihrer schwachen Muskeln ist sie an manchen Tagen auf einen Rollstuhl angewiesen und leidet zudem an einer autistischen Störung, die sie oft in ihre eigene Welt versetzt. Als Noras Mutter Bianca sie von der Schule abholte, bemerkte sie Hämatome an ihrer Tochter und verlangte Aufklärung von der Schule. Überraschend wurde Nora jedoch einen Tag nach der Beschwerde der Eltern von der Förderschule vor die Tür gesetzt.

Die Eltern haben in diesem Fall aus Hagen einen Anwalt eingeschaltet und Strafanzeige wegen Körperverletzung gegen die Schule gestellt. Sie betonen, dass Nora trotz ihrer Einschränkungen einen positiven Start in das Schulleben hatte und von einer Integrationskraft unterstützt wurde. Die Eltern möchten Gerechtigkeit für ihre Tochter und fordern, dass auf ihre besonderen Bedürfnisse angemessen eingegangen wird.

Anwalt Dominik Weiß, der die Eltern vertritt, betont die Notwendigkeit einer umfassenden Aufklärung in diesem sensiblen Fall. Die Schule weist die Vorwürfe von körperlicher Gewalt gegen Nora zurück und erklärt, dass alle Maßnahmen zum Schutz des Kindes ergriffen und dokumentiert wurden. Die Kündigung des Schulverhältnisses von Nora erfolgte laut Schule aufgrund eines „veränderten Förderbedarfs“ und des entzogenen Vertrauens der Eltern, nicht aufgrund konkreter Vorfälle. Nora besucht mittlerweile eine weit entfernte Förderschule, wo sie sich laut ihrer Mutter glücklich fühlt, da sie dort keine Angst vor den Erwachsenen haben muss.