Deutsche Basketball-Nationalmannschaft ohne drei Stars: Enttäuschende Niederlage gegen Frankreich
Köln (dpa) – Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft erlebte einen Dämpfer in der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Paris. Das Team um Kapitän Dennis Schröder musste in Köln eine deutliche 66:90 (28:48) Niederlage gegen Olympia-Gastgeber Frankreich einstecken. Diese Niederlage war die zweithöchste in der Amtszeit von Bundestrainer Gordon Herbert.
Der Talent Victor Wembanyama von Frankreich zeigte eine beeindruckende Leistung mit 25 Punkten vor 18.500 Zuschauern und unterstrich damit die Medaillenambitionen seines Teams. Die deutsche Mannschaft, die noch auf drei NBA-Stars verzichten musste, muss sich in den kommenden Wochen deutlich steigern. Auch wenn Schröder in seinem ersten Länderspiel seit dem WM-Titel von Manila starke 23 Punkte erzielte, fehlte ihm diesmal die Unterstützung seiner Kollegen.
Schwierigkeiten ohne Wagner-Brüder und Theis
Die NBA-Profis Franz Wagner, Moritz Wagner und Daniel Theis waren kurzfristig nicht spielbereit, was die Fans enttäuschte, die zahlreiche Wagner-Trikots in die ausverkaufte Arena brachten. Die Vertragssituation der drei Profis in der NBA sorgte für Probleme, da ihre Verträge noch nicht unterschrieben waren. Gordon Herbert bezeichnete dies als „Hindernis“.
Die Nicht-Unterzeichnung der Verträge führte zu Versicherungsproblemen. Bis zum Rückspiel am Montag in Montpellier soll zumindest mit den Wagner-Brüdern eine Lösung gefunden werden. Beide haben sich mit den Orlando Magic auf einen neuen Vertrag geeinigt und müssen nur noch unterschreiben. Es bleibt jedoch fraglich, ob Theis in der nächsten Partie einsatzbereit sein wird.
Kampf wie Slalomstangen
Das Spiel gegen Frankreich startete mit einer starken Präsenz der Gastgeber. Geleitet von Wembanyama und dem Defensivspezialist Rudy Gobert baute Frankreich seine Führung Punkt um Punkt aus. Die deutschen Spieler verfehlten ihre ersten zwölf Dreipunktewürfe. Schröder und Co. wagten sich kaum in die Zone, da Wembanyama mit seinen langen Armen auf sie lauerte.
Ein Aufreger war die Szene, in der Fournier Schröder nach einem harten Foul würgte und ein unsportliches Foul begangen wurde. Der Rückstand der deutschen Mannschaft betrug zur Halbzeit 20 Punkte, während Frankreich in allen Statistik-Kategorien überlegen war. Wembanyama umkurvte die deutsche Verteidigung regelrecht wie Slalomstangen.
Nach dem Rückspiel in Montpellier werden sich die Teams erneut in der Olympia-Vorrunde in Lille am 2. August gegenüberstehen. Die deutsche Nationalmannschaft wird bis dahin an ihrer Form arbeiten müssen, um bei den Olympischen Spielen in Paris konkurrenzfähig zu sein.