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Rassistische Gesänge auf Sylt: Politik schlägt Alarm und fordert Zivilcourage

Berlin/Sylt (dpa) – Das rassistische Verhalten junger Partygäste auf Sylt hat eine Welle der Empörung ausgelöst und Politiker dazu veranlasst, vor einem möglichen Rechtsruck in der Gesellschaft zu warnen. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, betonte, dass menschenfeindliche Ideologien offensichtlich zunehmend in der Popkultur verankert seien. Politiker wie Vizekanzler Robert Habeck und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas forderten Zivilcourage, um solchen Auswüchsen entgegenzutreten.

Nachdem ein Video viral ging, das zeigt, wie junge Menschen auf Sylt rassistische Parolen singen, hat einer der Beteiligten nun öffentlich um Verzeihung gebeten. In dem Video werden unter anderem Parolen wie „Deutschland den Deutschen – Ausländer raus!“ skandiert. Die Betreiber der bekannten Bar Pony in Kampen haben bereits Strafanzeige erstattet, und der Staatsschutz ermittelt wegen Volksverhetzung und des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen.

Die Reaktionen auf das Skandalvideo waren vielfältig. Ein beteiligter Mitarbeiter einer Werbeagentur-Gruppe wurde fristlos entlassen, ebenso eine Mitarbeiterin der Hamburger Influencerin Milena Karl. DJ Gigi DAgostino, dessen Song "Lamour toujours“ in dem Video missbraucht wurde, äußerte sein Unverständnis über die entartete Verwendung seines Werkes. Politiker wie Wirtschaftsminister Habeck und CDU-Bundesvorsitzender Friedrich Merz verurteilten die Szenen als inakzeptabel und verstörend.

Experten wie Pia Lamberty warnen davor, dass das Sylt-Video eine Normalisierung rechtsextremer Inhalte in der Gesellschaft zeige. Ähnliche Vorfälle, in denen rassistische Parolen zu demselben Lied gerufen wurden, ereigneten sich auch in anderen Teilen Deutschlands. Die Polizei hat in Bayern und Niedersachsen ebenfalls Ermittlungen wegen der Verwendung verfassungswidriger Symbole und Volksverhetzung eingeleitet. Es wird deutlich, dass solche Vorfälle nicht isoliert sind, sondern auf ein tiefer liegendes gesellschaftliches Problem hinweisen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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