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Präsidentenwahl im Iran: Bewerberregistrierung startet – Kampf um politische Zukunft

In Iran haben Bewerber ab heute die Möglichkeit, sich für die Präsidentenwahl in rund einem Monat anzumelden. Das Prozedere erfordert, dass die Bewerber persönlich im Innenministerium erscheinen und sich registrieren lassen. Diese Neuwahl wurde nötig, da der bisherige Amtsinhaber Ebrahim Raisi bei einem Hubschrauberunglück ums Leben kam.

Nach der Registrierung der Bewerber wird der Wächterrat innerhalb einer Woche festlegen, ob sie den ideologischen Anforderungen entsprechen. Der Wächterrat ist ein wichtiger Überwachungsausschuss, dem islamische Geistliche und Juristen angehören. Historisch betrachtet wurden insbesondere Politiker aus dem Reformlager oft von einer Teilnahme an den Wahlen ausgeschlossen.

Die Akzeptanz moderater Bewerber durch den Wächterrat könnte einen Hinweis darauf liefern, dass der Iran einen neuen und liberaleren Weg einschlägt. Andernfalls würden weiterhin konservative oder hardlinerische Kräfte die politische Zukunft des Landes bestimmen.

Die Bewerber, die die Zustimmung des Wächterrates erhalten, haben dann zwei Wochen Zeit für ihren Wahlkampf. Sollte im ersten Wahlgang am 28. Juni niemand eine absolute Mehrheit erreichen, wird am 5. Juli eine Stichwahl zwischen den beiden führenden Kandidaten abgehalten.

Seit dem Tod von Raisi spekuliert man im Iran über potenzielle Nachfolger, darunter Ex-Präsidenten wie Mohammed Chatami und Mahmud Ahmadinedschad oder den ehemaligen Außenminister Mohammed-Dschawad Sarif. Bisher haben Raisis Vize Mohammed Mochber und der frühere Atomunterhändler Said Dschalili offiziell ihre Kandidatur bekanntgegeben. Bewerbungen des moderat-konservativen ehemaligen Parlamentspräsidenten Ali Laridschani gelten ebenfalls als wahrscheinlich.

Besonderes Interesse ziehen die Bewerber aus dem Reformlager auf sich. Ob sie letztendlich zur Wahl zugelassen werden, bleibt abzuwarten, da der Wächterrat ihre Bewerbungen aufgrund ideologischer Überlegungen möglicherweise ablehnen könnte. Mohsen Haschemi, Sohn des verstorbenen Ex-Präsidenten Akbar Haschemi Rafsandschani, wird als potentieller Spitzenkandidat der Reformer gehandelt, hat jedoch noch nicht offiziell bestätigt.

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