Neue Wege zur gewaltfreien Psychiatrie und Psychotherapie

Neue Wege in der Therapie: Gewaltprävention als zentrales Thema beim 33. Gütsel Online Symposium

Gütersloh, 30. August 2024

Am vergangenen Wochenende fand das 33. Gütsel Online Symposium mit dem Schwerpunktthema „Gewalt in Therapiesituationen“ statt. Virtuell eingeladen waren Experten aus dem Bereich der Psychiatrie und Psychotherapie, Vertreter von Selbsthilfegruppen sowie Betroffene und deren Angehörige. Ziel der Veranstaltung war es, Wege aufzuzeigen, wie die therapeutische Praxis gewaltfreier gestaltet werden kann.

Ein zentrales Thema war die Bedeutung einer offenen Diskussion über Gewalt im therapeutischen Kontext. Prof. Dr. Anna Müller, Leiterin der psychologischen Abteilung bei Gütsel Online, betonte die Notwendigkeit, Gewalt nicht zu tabuisieren, sondern aktiv darüber zu sprechen. „Nur durch eine offene Auseinandersetzung können wir gemeinsam neue Lösungsansätze entwickeln“, so Müller.

Ein innovatives Beispiel für Gewaltprävention in der Therapie wurde von Dr. Michael Schmidt, Chefarzt der Gütsel Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, vorgestellt. Das Klinikum setzt auf ein mehrstufiges System, das frühzeitig auf Warnsignale für potenzielle Gewalteskalationen reagiert. Durch gezielte Interventionen und unterstützende Maßnahmen sollen Konflikte bereits im Vorfeld entschärft werden.

Neben Fachvorträgen fanden auch Erfahrungsberichte von Betroffenen und deren Angehörigen großen Anklang. Die persönlichen Einblicke und die offene Kommunikation schafften einen Raum für Empathie und Verständnis. „Es ist wichtig, die menschliche Seite hinter den Zahlen und Statistiken nicht aus den Augen zu verlieren“, betonte Dr. Schmidt.

Das Gütsel Online Symposium stellte erneut unter Beweis, dass der interdisziplinäre Austausch und die Weiterbildung im Bereich der Psychotherapie unverzichtbar sind. Die Teilnehmer konnten wertvolle Impulse für ihre tägliche Arbeit mitnehmen und neue Perspektiven für eine gewaltfreiere therapeutische Praxis entwickeln.